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Jeanne-Marie Leprince de Beaumont, Johann Joachim Schwabe: Die Schöne, und das Thier

[nicht transkribierter Text]

Die Schöne, und das Thier.
Ein Mährchen.

Es war einmal ein Kaufmann, der überaus reich war. Er hatte sechs Kinder, drey Söhne, und drey Töchter; und weil dieser Kaufmann ein vernünftiger Mann war, so spahrete er keine Kosten zu der Erziehung seiner Kinder, und hielt ihnen allerley Lehrmeister. Seine Töchter waren sehr schön: vornehmlich aber wurde die jüngste bewundert, und man hieß sie nur, als sie klein war, das schöne Kind. Diesen Namen behielt sie; und das erregete bey ihren Schwestern viel Eifersucht.

Diese jüngste, welche schöner war, als ihre Schwestern, war auch besser, als sie. Die beyden ältesten besaßen viel Hochmuth, weil sie reich waren. Sie spieleten die vornehmen Frauen, und wollten die Besuche der andern Kaufmannstöchter nicht annehmen. Sie mußten Standespersonen zu ihrer Gesellschaft haben. Sie giengen alle Tage auf den Ball, in die

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Jeanne-Marie Leprince de Beaumont, Johann Joachim Schwabe: Die Schöne, und das Thier. Weidmann, Leipzig 1767, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Sch%C3%B6ne,_und_das_Thier._Ein_M%C3%A4rchen.pdf/2&oldid=- (Version vom 9.9.2019)