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schmächtig war, bereits längere Zeit fernab von allen Stätten der Kultur ein abenteuerliches und entbehrungsreiches Leben geführt hatten.

Als jetzt der vorderste der Beduinen – sie gehörten zum Stamme der Iringi – sein prachtvolles Dromedar in Schritt fallen ließ, fand der eine der Weißen Gelegenheit, seinem Gefährten zuzuflüstern:

„Ich bin nur neugierig, wohin sie uns bringen?! Was soll diese Hetzjagd?! Die braune Bande wird doch nicht verfolgt …!“

Der Ingenieur Gustav Ring erwiderte nichts, da bereits einer der Beduinen sein Reittier dicht an sie herandrängte und drohend seine lange Lanze schwenkte, um jede weitere Verständigung zwischen den Gefangenen zu verhindern.

Abermals ging es dann im Eiltempo weiter. Als der Morgen graute, schwenkte der Führer nach Westen ab auf die Berge zu. Und die ersten Sonnenstrahlen fanden die Schar bereits in einem kleinen Felskessel inmitten des Gebirges.

Hier, wo mehrere Dattelpalmen, Ginsterbüsche und spärliches Gras wuchsen, schlugen die braunen Gesellen ihr Lager auf, indem sie Zelttücher um die Stämme der Palmen ausspannten, die Dromedare weiden ließen und Vorbereitungen für das Kochen ihrer Mahlzeit trafen.

Auch die Gefangenen, denen jetzt auch die Hände gefesselt waren, bekamen zu essen und mußten sich dann im Schatten eines Gebüsches niederlegen, wo sie vor Übermüdung bald einschliefen.

Lautes Rufen weckte sie nachher.

Die Beduinen hatten Zuzug bekommen. Unter den drei neuen Ankömmlingen gab es einen Mann, der sofort ins Auge fiel, eine hohe, stattliche Erscheinung mit dunklem Vollbart, gekleidet in einen Burnus von feinerem Stoff und bewaffnet mit einer modernen, trefflichen Büchse sowie zwei Revolvern, die im Gürtel steckten neben Dolch und einem … Fernglas im Futteral.

Als der Ingenieur Ring diesen Araber eine Weile

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W. Belka: Die Schätze des Wahhabiten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Sch%C3%A4tze_des_Wahhabiten.pdf/5&oldid=- (Version vom 31.7.2018)