Seite:Die Schätze des Wahhabiten.pdf/32

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Talsohle her in fließendem Dialekt der Stämme des südlichen Omans rief:

„In die Zelte zurück, Männer der Iringi! Laßt Euch warnen. Ihr seid umstellt! Wir haben uns unsere Waffen zurückgeholt, die wir nicht mitnehmen konnten, als wir Euch entflohen! Jeder, der nicht sofort gehorcht, wird als Feind behandelt …!“

Und zum Nachdruck dieser Worte knallten ein paar Schüsse von verschiedenen Seiten, die freilich nur in die Luft abgefeuert wurden. Trotzdem verfehlten sie ihre Wirkung nicht. Die Iringi, dieser mit Ibrahim und Shlook verbündete Stamm, zogen es vor, im Innern der Zelte zu verschwinden, obgleich der Engländer voller Wut brüllte:

„Vorwärts – greift an, Iringi! Ihr seid in der Übermacht!“

Doch auch diese Aufforderung fruchtete nichts. Und eine Kugel, die jetzt unangenehm dicht an Shlooks Ohr vorbeizischte, trieb auch ihn nun in das Zelt hinein, in dem Ibrahim bereits Schutz gesucht hatte.

Ring und Wallner hielten die Zeit jetzt für gekommen, sich ebenfalls bemerkbar zu machen. Bald standen sie dann oben auf dem östlichen Talrande demselben Manne gegenüber, mit dessen nervigen Fäusten Heinz zuerst Bekanntschaft gemacht hatte.

Dieser Mann, seines Zeichens Kaufmann, war einer von drei Deutschen, die einen der grünen Ballons aufgefangen und darauf versucht hatten, den gefangen gehaltenen Landsleuten Rettung zu bringen. Vielerlei Abenteuer lagen hinter ihnen, und erst nach Monaten waren sie jetzt mehr durch einen glücklichen Zufall als einer bestimmten Absicht folgend gerade hier auf die gestoßen, um deretwillen sie sich den größten Strapazen und Gefahren ausgesetzt hatten. In ihrer Begleitung befanden sich noch zwei andere Deutsche, ein sehr kleiner, aber sehr mutiger Forschungsreisender und ein kräftiger Knabe, ferner ein ungarischer Mausfallenhändler und ein Somali-Neger, ein Halbblut, der den Deutschen von Aden aus als Führer gedient hatte. (Wie der Ballon aus dem

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Die Schätze des Wahhabiten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Sch%C3%A4tze_des_Wahhabiten.pdf/32&oldid=- (Version vom 31.7.2018)