Seite:Die Schätze des Wahhabiten.pdf/28

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sorgte, daß der englische Einfluß in jeder Beziehung in Oman einzig und allein vorherrschend blieb. Schon so manchem Nichtbriten, der nach Maskat gekommen war, um Handelsverbindungen anzuknüpfen, war er gefährlich geworden. Und Ring und Doktor Wallner teilten das Los, von Shlook ohne Gewissensbisse beiseite geschoben zu sein, mit so manchem anderen deutschen Landsmann, den frischer Unternehmungsgeist nach Maskat geführt hatte. Eines dieser Opfer der heimtückischen Ränkesucht Shlooks werden wir im Laufe dieser Erzählung noch kennen lernen. –

Daß die drei in dem Ginstergestrüpp verborgenen Gefährten mit gespannter Aufmerksamkeit die Vorgänge im Tale verfolgten, daß sie sich leichtsinnig schalten, durch eigene Unvorsichtigkeit abermals in eine so gefährliche Lage geraten zu sein, wird der Leser wohl begreifen. Doch – zu Selbstvorwürfen war es jetzt zu spät. Es galt, die begangenen Fehler nach Möglichkeit wieder gut zu machen.

Die Beduinen, mit der Örtlichkeit wohlvertraut, schlugen die mitgebrachten Leinenzelte im südlichen Teile des langgestreckten Tales auf. Ihr Lager war somit von dem verborgenen Eingang in die Grottenwelt etwa hundert Meter entfernt.

Die Stunden schlichen für die drei im Ginster versteckten Deutschen nur so hin. Endlich nahte der Abend, und mit ihm kam auch die ersehnte Dunkelheit. Doch es dauerte noch eine schier endlose Zeit, bis es zwischen den braunen Zelten ruhiger wurde, die Feuer immer tiefer brannten und nur ein Posten das Lager langsam umkreiste.

Vor dem äußersten Zelte nach Norden zu, das dicht an die östliche Talwand gerückt war, saßen als die einzigen, die außer dem Wächter noch nicht zur Ruhe gegangen waren, der Engländer und Ibrahim ben Garb. Jeder rauchte eine Zigarre, die Shlook gespendet hatte. Sie sprachen sehr lebhaft miteinander, und das, was sie verhandelten, schien sie stark zu erregen, worauf ihre häufigen kurzen Handbewegungen mit Sicherheit hindeuteten.

Heinz Brennert hatte trotz des Widerspruchs seines

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Die Schätze des Wahhabiten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Sch%C3%A4tze_des_Wahhabiten.pdf/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)