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3. Kapitel.
Die Boten an jedermann.

Dann aber kam der Tag an dem Heinz geschwollen vor Stolz umhergehen durfte. Er hatte wieder eine Idee ausgebrütet gehabt, und sie war von dem Ingenieur diesmal gutgeheißen worden.

Freilich: es handelte sich nicht um einen Fluchtplan, sondern mehr um einen Hilferuf in die weite Ferne …

Diese Idee war folgende: Aus dem Seidenstoff sollte ein Ballon hergestellt werden, der auf der Außenseite eine zweckentsprechende Aufschrift erhalten und dann bei scharfem Westwind den Flügeln der wehenden Lüfte anvertraut werden sollte.

Ring meinte dazu, daß ein einzelner diesen schwebenden Sendboten wenig Aussicht auf Erfolg böte, – wohl kaum von Leuten gefunden werden würde, die mitleidig genug wären, etwas zur Befreiung der Gefangenen beizutragen. Da müßte man wenigstens ein halbes Dutzend aufsteigen lassen und zwar an verschiedenen Tagen. –

Nachdem sich herausgestellt hatte, daß die Seide nur gerade zu fünf Ballonhüllen reichte, ging man sofort frischen Mutes ans Werk. Zunächst stellte der Doktor ein Gemenge her, das geeignet war, die Seide gasdicht zu machen, dann aber einen Klebstoff, um die einzelnen Teile aneinander zu leimen. Das Gas wieder mußte die eine Gasquelle liefern.

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Die Schätze des Wahhabiten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Sch%C3%A4tze_des_Wahhabiten.pdf/20&oldid=- (Version vom 31.7.2018)