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neue derartige Aufforderung an die „Schrift- und Ambtssassen von Adell und an die Räthe in den Staedten“ die man bei den erstem Ausschreiben übersehen haben mochte, zu erlassen, welcher sie das Churfürstliche Befehlig vom 8. Juli 1621 in Abschrift beifügten, vor weiterer Ungebühr warnten und zu strenger Bestrafung der Uebertreter dieser Anordnung aufforderten[1]. Außer den bereits genannten Schrift- und Amtssassen waren in diesem Ausschreiben auch die Stadträthe zu Oelsnitz,


  1. Die erneuerte amtliche Aufforderung lautete folgendermaßen:
    „Was der Churfürst zu Sachsen und Burggraff zur Meißen u. s. w.“ – – – „Wann dann bishero sich etliche unterthanen solchen Eingriff zu thun, die Perlen weg zu nehmen, Zu verkaufen und zu verparthieren, Welches zu fernerer erkundtigung und drauf follgender Bestrafung inmittelst gestellet: und auch solchen Unwesen billich gesteuert wird.
    Allß haben wir vor höchst nöthig erachtet, Das gnedigste Rescriptum (Welches in ao. 1621 vermittelst umbgeschickten patents, publicirt worden) auch sampt und sonders noch einsten zuzuschicken, Vndt suchen Crafft desselben Wir hiermit nochmals bey euch, Ihr wollet denen Fischern undt andern, so in eines jeden Gerichten zu befinden und sonsten dießohrts die Fischwasser umb einen gewißen Zins innen haben, bei einer Namhafften Strafe undt Ihr Churfürstlichen Durchl. höchsten vngnade auferlegen, Das sie den Perlensucher Moritz Schmirlern von Oelsnitz hierin nicht hindern, die Schneckentröglein nicht zerstören und aufmachen. Viel weniger die Perlen, so darinnen zur befinden, in andere Wege verparthieren, noch Ihne sonsten in einigerlei Weise, Hinderung daran thun sollen. Hieran geschieht höchst gedacht unsers gnedigsten Herrn meynung, denen Ihr sonder allen zweiffel allso zu gehorsamen und euch in nachgesetzten ohrten, beschehener Insinuation wegent gebührend zu subscribiren wissen werdet. Zu Uhrkundt mit unsern gebreuchlichen Pittschaft betrucket, und uns dabei eigenhendig subscribiret. So geschehen und geben den 20. Augusti ao. 1635.

         Hannß Valentin Meißner,   Johannes Flessa,
    Ambt-Schösser zue Plauen.      Ambt-Schösser zue Voigtsbergk.
     (L. S.)   (L. S.)

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Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/82&oldid=- (Version vom 31.7.2018)