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zwar, die an Zauberei gränzen, suchten sie ihre wahren Absichten der damaligen Zeit zu verdecken und zu verhehlen; doch konnten sie nicht verhindern, daß man nicht endlich den Zweck ihrer Wallfahrten durchschauet hätte, und daß ihnen zuletzt das Aufsuchen derartiger Schätze und Kostbarkeiten im Voigtlande verboten ward. – Diese Pilger kannten nun gewiß auch den Werth der Perlen, und es ist mehr als wahrscheinlich, wie man später aus authentischen Urkunden ersehen wird, daß sie solche aus der Elster gefischt und in ihrem Vaterlande, wo damals Reichthum, Glanz und Ueberfluß herrschte, theuer verkauft haben und so nach und nach zu einem bedeutenden Vermögen gekommen sind. Denn dazumal, wo der Weg nach Ostindien, der Heimath der Perlenmuschel, so beschwerlich war, und die Perlen, so aus jenen Regionen nach Europa geführt wurden, so hoch im Preise standen, konnte es wohl nicht fehlen, daß sie durch die Erlangung der Elsterperlen in den Besitz eines Schatzes kamen, den sie an ihre reicheren Mitbürger mit ungemeinem Vortheil absetzen


Esterberg, Gera, Weida, Hof, Salburg etc. nominantur, ubi inprimis auri quaedam latere dicuntur minerae. – Vid. Anon. Beschreibung des ohnweit Zwickau in Meissen zu Niederhohendorf gefundenen goldischen Sandes. It. Beschreibung des Fichtelbergs. – Einer der bekanntesten jener Wahlen oder Italiener, welche das Voigtland und das Fichtelgebirge in dieser Beziehung ausgeplündert haben, war Sebast. Verso, der eine Beschreibung des Fichtelberges herausgegeben und die Orte genau angegeben hat, wo Goldkörner gefunden werden. Diese beschreibt er nun folgendermaßen: „Etliche sind roth, wie rostig Eisen. Etliche wie Granaten, dunkel und durchsichtig. Etliche kuglicht rund. Etliche wie Erbsen oder Bohnen. Etliche sehen wie Pech aus, und diese sind gut. Etliche sehen rauch, grau und bleyfarb, sind mürb, graulich, mohnfarb, oder blau, inwendig mit einem frischen Glanz. Etliche lassen sich fletschen und plätzen wie Blei. Diese sind NB. die besten. Gold ist auch in weißen Kieselsteinen, die blaue Adern haben.“ –

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Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/69&oldid=- (Version vom 31.7.2018)