Seite:Die Perlenfischerei im Voigtlande.pdf/131

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

anlange, so könne dieß schlechterdings nicht geduldet werden, indem dadurch der Elsterfluß verunreinigt und den Muscheln allerdings großer Schaden geschehen könne, es werde daher dieser Anordnung des Stadtraths amtshalber nochmals widersprochen und der Rath ersucht, solches gänzlich abzuschaffen und zu verbieten, sonst würde er sich zu Verhütung solcher schädlicher Neuerungen veranlaßt finden, unterthänigsten Bericht an Se. Herzogl. Durchlaucht zu erstatten und sich weitere Befehle einholen.“

Hatte der Stadtrath zu Oelsnitz schon das erste Ansinnen des fürstl. Amtes zu Voigtsberg schief aufgenommen und spitzig beantwortet, so wurde er jetzt vollends Feuer und Flamme, schalt den Anbringer dieser Sache nochmals einen Lügner und Verleumder, führte seine frühere Verantwortung noch weiter aus, seine Anordnung wegen der Abwerfung des Kehrichts vom Stege unter der Jahnmühle weiter begründend und rechtfertigend. Zum Schluß sagte er: „Wenn man nun comparative von der Sache Nochmalige Verantwortung u. Verwahrung des Stadtraths zu Oelsnitz.reden und erwegen will, was bey großem Schnee undt starkem Regen durch die von den Bergen abschießenden Wasser und Bäche vor allerhandt Wust und Unlust in die Elster geführet wird, so müßten nach des Herrn Amtmanns Urtheil die Perlenmuscheln schon längst verschüttet und vergraben worden sein, worüber man doch unsers Wissens bis Dato keine Querelen gehört. Im übrigen stehen wir dem Herrn Amtmann in Sachen, die keine gewisse determination haben, undt ernstlich cognition erfordern, als Schriftsässig keine jurisdiction über Uns zu, ob wir Uns in unterthänigkeit gleich gern bescheiden, daß Ihm das hochfürstl. Landesherrschaftliche Interesse zu beobachten obliege, depreciren auch dahero die Arth, uns also ironice zu tractieren, damit auch wir mehren Glimpfs uns zu gebrauchen haben möchten, als die wir allstets gerne verbleiben u. s. w.“

Da der Stadtrath sich nicht fügen wollte, vielmehr

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/131&oldid=- (Version vom 18.8.2016)