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Unter den 17. Decbr. 1680 erfolgte darauf eine hochfürstliche Verordnung[1], in welcher Herzog Moritz vollkommen


darwieder nichts zu sprechen Begehrte. Die weil nun ermelter Von Neidtbergk dabei beruht, und sieder dessen sich nichts wiederiges Vermerken, sondern auff das Schreiben recognition Zurückertheilen und die Patenta öffentlich in seinen Gerichten anschlagen lassen, So habe ich den Perlensucher anbefohlen, Daß Er nun mehro und Künftig, so wohl dießen als auch meinen Machwizerbach, welchen E. Hochfürstl. Durchl. ich hierdurch willigst und gehorsamst offerire, Jährlich undt gehörig Besuchen undt die findenden Perlen neben denen anderen zur Specification Bringen und gehörig einliefern solle, massen diese Beede Bäche zusammen eine Resier der Länge und Linie nach über eine halbe meil weges, wenn aber die Krümme und Brüche gerechnet und considerirt würden, über ein meil wegs austragen dahero auch der Perlensucher das Vertrauen hatt, daß nach und nach die Muscheln in diesen Bächen sich reichlich vermehren, und alßo etwas austrägliches an Perlen erzeügen könnten, Maßen Er, Denn so balden nach meiner anordtnung in ganzen Machwizer Bach, Worinnen meistens junge erzeügte Muscheln anzutreffen wehren, nach Er. Hochfürstl. Durchl. abreiße durchsuchet und 16 Stück ganz helle und 11 stück halb helle und Verdorbene, Ingleichen 6 Stück halb helle und Verdorbene aus den Bösenbruner Bache gefunden hatt, Welche E. hochfürstl. durchl. ermelter Perlensucher neben der völligen


  1. Von Gottes Gnaden Moritz Herzog zu Sachsen etc. etc.
    Lieber getreuer. Wir befinden auf deinen vom 2. dieses unterthänigst erstatteten Bericht, den Perlenfang betreffend, vorjetzo etwas zu rescribiren unnöthig, außer daß Wir Uns dasjenige, was Du auf Unsern d. 9. Septbr. jüngsthin Dir ertheilten Befehl vorgenommen, gefallen lassen, und hast Du darüber zu halten, Künfftigen Frühling aber anderweite unterthänigste erinnerung zu thun, daß zu besichtigung des Elsterstrohms, und was ferner thunlig veranstalt erfolge, daran wir es denn nicht ermangeln lassen, auch der gesuchten Zulage halber vor den Perlen sucher Uns sodann resolviren wollen. – An deme beschiehet unsere Meinung.
         Datum Moritzburg an der Elster, den 17. Decbr. 1680.
              Moritz Herzog z. S. mprpr.
    V. v. Seckendorf.     
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Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/103&oldid=- (Version vom 31.7.2018)