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„Auf ein derartiges Wiedersehen hätte ich nach Ihrem Besuch auf der Brigg wirklich nicht gerechnet, Miß Ethel“, sagte er ironisch. „Auch Sie haben Ihren Nationalcharakter jetzt offenbart, gaben sich zur Spionin her und machen nun auch diese Komödie hier mit, – ein Verhör, wie der Mann mir ankündigte, der meinen Gefangenaufseher spielt.“

Hauptmann Percy war emporgeschnellt. „Ihre bodenlose Unverschämtheit wird sich bald in das Gegenteil verwandeln, Sie elender Spion! Wie können Sie es wagen, eine Dame in dieser Weise anzugreifen. Sie sind kein Gentleman, und daher …“

„Sie etwa?!“ fragte Manhard kalt. „Sie sind nichts als der Genosse eines Betrügers, – Ihres Onkels, der mit dem Chinesen …“

Der Gouverneur lachte hell auf. „Du siehst, Ethel“, wandte er sich an seine Tochter, „daß dieser Mensch tatsächlich die unsinnigsten Beschuldigungen gegen mich ausstößt. Du wolltest es nicht glauben. Nun hörst Du es selbst.“

Die Engländerin schürzte verächtlich die Lippen. „Mache dieser Szene schnell ein Ende“, sagte sie erregt. „Jetzt weiß ich tatsächlich, was ich von ihm zu halten habe.“

Der Gouverneur nickte befriedigt.

„Gut – beginnen wir also“, meinte Eduard Fartaday mit strenger Amtsmiene. „Daß Sie ein deutscher Spion sind, ist jetzt erwiesen“, richtete er an Manhard das Wort. „Es ist uns gelungen, die bei Ihnen gefundenen Aufzeichnungen zu entziffern und die Bleistiftskizzen zu enträtseln, die …“

„Ja – die Sie nicht bei mir gefunden haben“, unterbrach Manhard ihn verächtlich, „sondern mir durch den Schuft da“ – er zeigte auf den neben der Tür stehenden Wilkens – „in die Tasche stecken ließen,

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/80&oldid=- (Version vom 31.7.2018)