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Verbleib auszuforschen suchte, drängte sich Tom in einem unbewachten Augenblick an mich heran und flüsterte mir zu: „Fung-Scho gestern abend hinter gut Mister Manhard hergeschlichen ist. Tom hat selbst gesehen. Fung-Scho war mehr als eine Stunde weg von Kneipe. Kam erst gegen elf wieder. Tom hat indessen spioniert. Von Vorratsgebäude auf Hof führt Treppe in finsteren Gang. Tom sah Mister Wilkens, Chauffeur von Mister Fartaday, mit Laterne im Gang und hörte bösen Fung-Scho’s Stimme.“ – Das war’s, was der Schwarze mir heimlich zuraunte. Die Bedeutung dieses kurzen Hinweises auf den unterirdischen Verbindungsweg, von dem ich Dir schon allerlei erzählt habe, wird Dir klar sein. Ohne Frage kennt also auch Eduard Fartaday einen Teil dieses Geheimnisses, und Samataviri droht die ernsteste Gefahr, – wenn auch nicht für seine Person, so doch für seine Schätze. Ich will daher auch sofort zu ihm. Wir müssen von hier baldigst fort. Ist der Krieg auch mit England erst ausgebrochen, so sitzen wir hier fest. Du wirst also heute allein dafür sorgen, daß der eingekaufte Proviant, den der Händler heute herschaffen will, gut verstaut wird, Kind.“ – Kruse seufzte. „Ich wünschte, wir hätten diese Riffe erst passiert und schwämmen in der offenen See!“

Dann verabschiedete er sich von Senta, rief den riesigen Patham herbei, nahm seine Schrotflinte und tat überhaupt so, als ob er mit Bazirah-Khan auf die Entenjagd fahren wollte.

Die Jolle brachte die beiden schnell in die Mündung des sumpfigen Flusses, der sich nach Norden zu sehr bald zu einem von unzähligen Wasserarmen durchkreuzten und mit vielen kleinen und größeren, dichtbewaldeten Inseln bedeckten, seeartigen Becken erweiterte, in dem sich jeder Unkundige leicht verirren konnte. Das Wasser zeigte nur eine sehr geringe

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/75&oldid=- (Version vom 31.7.2018)