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Detektiv mußte innerlich über die Ungewandtheit lächeln, mit der Percy Fartaday hier den beauftragten Aushorcher spielte. Jedenfalls durfte der Hauptmann mit dem Erfolge dieser Unterhaltung kaum zufrieden sein. Manhards Antworten und Ansichten wurden so vorsichtig vorgebracht, daß der Offizier daraus nicht die geringsten Schlüsse ziehen konnte.

Als sich die beiden Gäste dann verabschiedet hatten und in dem Polizeiboot davonruderten, rief Ethel Fartaday dem an der Reling stehenden Deutschen noch ein lautes: „Auf Wiedersehen!“ zu. Ihr Vetter Percy verzog darauf spöttisch die Lippen und sagte leise, um von den vier Eingeborenen nicht verstanden zu werden:

„Dein Vater hat, glaube ich, ganz richtig vermutet: Dieser Manhard, den Du Dir in Bombay zum ständigen Begleiter erkoren hattest, ist nie im Leben ein Schriftsteller, vielmehr ein mit allen Salben gesalbter Mensch von großer Selbstbeherrschung und raffinierter Schlauheit, – wahrscheinlich ein Offizier, der in geheimer Mission hier in Indien weilt.“

„Unsinn!“ meinte die junge Dame ärgerlich. „Du bist ebenso voreingenommen wie mein Vater! Und ich bedauere sehr, daß ich mich zu dieser nutzlosen Spioniererei überhaupt hergegeben habe.“




7. Kapitel.

Das Rajahschloß Roxara, ein phantastisches, burgähnliches Bauwerk mit unzähligen schlanken Kuppeltürmchen und vergoldeten Erkern, lag inmitten eines großen Parkes an dem Rande einer tiefen Felsschlucht. Hinter dem riesigen Bau, zu dem eine Anzahl von Nebenhäusern gehörte, erhob sich das Felsgewirr

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/62&oldid=- (Version vom 31.7.2018)