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Harmlosigkeit in deren Benehmen aufgefallen war. Er hatte das bestimmte Gefühl, daß nicht ein Zufall sie an Bord der Brigg geführt hatte, sondern eine Absicht, die sie vor ihm zu verbergen trachtete. Und deshalb erwiderte er jetzt fröhlich auflachend:

„Ich Offizier …?! Wie kommen Sie nur auf diesen Gedanken? In Bombay sprachen Sie eine solche Vermutung nie aus, obwohl wir dort täglich zusammen waren, nachdem wir uns an der Hoteltafel kennengelernt hatten.“

Ethel Fartaday schaute verwirrt zu Boden. „Sie haben recht, – wozu zweifle ich auch an dem, was Sie mir über Ihren Beruf sagten! Lassen wir jetzt dieses Thema.“

Zweifeln …?! – Sie hatte wirklich diesen Ausdruck gebraucht. Der Detektiv stutzte. Ohne Frage waren Ethel Fartaday diese Zweifel erst infolge fremden Einflusses aufgestiegen. Und – Offizier, – gerade darauf war sie verfallen?!

Mit einem Male lichtete sich das Dunkel für Manhards geistiges Auge. Niemand anders hatte die junge Engländerin hierher geschickt als ihr Vater. Und zwar aus dem Grunde, weil der Gouverneur dem neuen Aufseher der „Elisabeth“ trotz dessen tadelloser Ausweispapiere noch immer nicht traute, weil man in ihm eine Persönlichkeit vermutete, die man aus irgendwelcher Veranlassung fürchtete.

Wenn hierüber für den Detektiv noch irgendein Zweifel bestand, so wurde dieser dann durch das Verhalten des Hauptmanns Fartaday vollständig behoben. Der Offizier hatte kaum seinen Rundgang durch das Schiff beendet, als er Manhard für einige Zeit völlig mit Beschlag belegte und mit ihm ein Gespräch über das deutsche Heer begann, – offenbar nur in der Absicht festzustellen, wieweit der Schriftsteller auf diesem Gebiet bewandert war. – Der

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/61&oldid=- (Version vom 31.7.2018)