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weil diese Unterredung möglichst ohne Zeugen stattfinden sollte“, erklärte Felix Manhard gelassen.

Segerl, ein geborener Schweizer, schaute seinen Gast etwas mißtrauisch an. Und dann wanderten seine Augen prüfend zu der merkwürdigen kleinen Ausstellung hin, die der junge Deutsche da auf der Tischplatte ausgebreitet hatte.

Ein flüchtiges Lächeln zuckte um Manhards Lippen.

„Sie wundern sich wohl über diese Zurschaustellung meiner gesamten Habe, Herr Segerl. – Bitte, kommen Sie ganz dicht heran. Sie sollen mal diese Dinge hier abschätzen.“

Der Hotelier, der den übermütigen Spott dieses Gastes schon so manches Mal unangenehm empfunden hatte, setzte ein recht unnahbares Gesicht auf.

„Da wenden Sie sich wohl besser an jemand anders,“ meinte er kurz. Im stillen aber grübelte er darüber nach, was diese ganze Szene nur zu bedeuten haben könnte.

„Unmöglich, Herr Segerl!“ erwiderte Manhard liebenswürdig. „Nur Sie allein haben jetzt noch ein Interesse an diesen Wertsachen.“

Wilhelm Segerl ging ein Licht auf. Seine Miene veränderte sich plötzlich. Der höfliche, zurückhaltende Besitzer des Exzelsior verwandelte sich in den um sein Geld besorgten Geschäftsmann.

„Soll das vielleicht heißen, daß Sie … daß Sie …“

„… sehr richtig“, vollendete Manhard, „… daß ich nicht in der Lage bin, meine Wochenrechnung zu begleichen. – Hier ist sie. Ich schulde Ihnen runde zehn Pfund Sterling (200 Mark). Ihre Rechnungen zeichnen sich ja dadurch vorteilhaft aus, daß man zur Bezahlung nie Kleingeld braucht.“

Segerl ballte unwillkürlich die dicken Finger zur Faust. Aber im übrigen nahm er sich vor, durchaus

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/4&oldid=- (Version vom 31.7.2018)