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am Heck mit einer eisernen Kette befestigte Jolle an das Floß rudern und ihre leeren Körbe hineinpacken. Mit einem „Auf Wiedersehen“ stieß sie von der Brigg ab, legte die Riemen (Ruder) in die Dollen und trieb das kleine Boot gewandt und kraftvoll über die Bucht dem Lande zu. –

Inzwischen war es acht Uhr geworden. Gemäß den erhaltenen Anweisungen ließ Manhard jetzt als Zeichen einer halbstündigen Frühstückspause die Schiffsglocke erklingen. Und nun bekam er auch den chinesischen Koch zu Gesicht, der mit einer mächtigen Schüssel mit gedämpftem Reis aus der mittschiffs gelegenen Kombüse (Küche) auftauchte und das Essen nach dem Vorderdeck brachte.

Scheng-Si machte dem Detektiv blöde grinsend eine Art Verbeugung, blieb stehen und sagte:

„Für Mister Manhard ist auch Frühstück fertig. Es gleich kommen.“

Der junge Deutsche, jetzt schon nach seinen bisherigen Erfahrungen hier in Roxara gegen alle Chinesen zu schnellem Mißtrauen geneigt, beobachte Scheng-Si, einen kleinen, mageren Kerl unbestimmbaren Alters daher schärfer, als er es sonst wohl getan hatte. So konnte es ihm nicht entgehen, daß der Koch mit zweien der Taucher, die sich lang auf ihre Bastmatten im Schutze des Sonnensegels ausgestreckt hatten, Blicke wechselte und daß die braunen Burschen dazu wie zufällig die gespreizte rechte Hand zweimal, und zwar das zweitemal unter Einkneifen von einem bzw. drei Fingern, hochhoben, worauf Scheng-Si zufrieden nickte. Manhard hatte diese stumme Verständigung durch ein Astloch in der Bretterwand beobachtet, so daß die Beteiligten gar nicht ahnen konnten, daß ihre unauffälligen Zeichen bemerkt worden waren.

Dann schleppte Scheng-Si ein kleines Klapptischchen

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/37&oldid=- (Version vom 31.7.2018)