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ihn in der Nähe einer sauber gestrichenen Brigg, die am Bug den weithin leuchtenden Namen „Elisabeth“ zeigte.

Diese beiden Schiffe lagen abseits von der übrigen Flottille mehr nach dem offenen Meere zu, und hier war das Tosen der die Strandbarriere von Klippen umschäumenden Brandung bereits wie ein fernes, fortgesetztes Grollen eines Gewitters vernehmbar.

Felix Manhard überlegte kurze Zeit und hielt dann auf die Brigg zu. Aber eine keineswegs liebenswürdige Stimme bot ihm bereits ein kurzes[1] Halt, als er noch gute zehn Meter von dem Schiffe entfernt war. Sie gehörte einem Europäer, einem graubärtigen, verwitterten Seemann, der an die Reling lehnte und den Nachen und seinen Insassen mißtrauisch beobachtete.

Der junge Schriftsteller, der in seiner neuen Kleidung wie ein echter Maat aussah, hatte die Riemen halb eingezogen und rief jetzt zurück, indem er sich ebenso wie der alte Seebär der englischen Sprache bediente:

„Darf ich an Bord kommen? Ich habe ein Anliegen an Sie.“

„Anliegen?! Ich wüßte nicht, was das sein könnte. Sie sind mir ganz unbekannt“, kam die Antwort herüber.

„Das werde ich Ihnen schon alles erklären“, erwiderte Manhard und trieb sein Boot an das breite Floß heran, das unter dem Fallreep befestigt war.

Der Alte oben brummte etwas von „Frechheit!“ in den Bart, hinderte den jungen Deutschen aber nicht weiter am Betreten der Brigg. – Dann standen sie sich gegenüber und musterten sich prüfend.

„Manhard heiße ich“, begann dieser, leicht an die Mütze greifend. „Ich suche hier irgend eine Beschäftigung.“

  1. Vorlage: kuzes
Empfohlene Zitierweise:
W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)