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nach dem Flusse hinausgehenden Veranda zum Nachtmahl nieder, das eine besondere Würze durch Peter Strupps Schilderung von dem allmählichen Entstehen der Ansiedlung erhielt. Bei dieser Gelegenheit richtete dann der Chemiker an Peter Strupp die Frage, weshalb dieser und Karl denn bis jetzt nicht versucht hätten, durch den Tunnel nach der Heard-Insel und von da nach bewohnten Gegenden zurückzukehren.

„Sehr einfach, entgegnete[1] Strupp darauf. „Was sollten wir wohl auf der unwirtlichen Gletscherinsel?! Wußten wir, ob sich uns dort die Möglichkeit bieten würde, die Insel auch wirklich verlassen zu können?! Dazu hätte doch ein Schiff gehört, ein seetüchtiges Fahrzeug! Wo sollten wir dies hernehmen?! – Gewiß, wir haben wohl den Gedanken erwogen, hier ein großes Boot zu bauen, es dann wieder auseinanderzunehmen und die Teile durch den Tunnel zu transportieren. Schließlich gaben wir aber auch diesen Plan auf, dessen Ausführung infolge der Länge des Tunnels Jahre erfordert hätte.“

Der Chemiker, der dieser Einwendung beipflichten mußte, fragte dann weiter:

„Und – wie steht’s mit einem Marsche quer durch den Eisgürtel, der dieses Land am Südpol von der Außenwelt absperrt, – könnten Sie nicht vielleicht Mittel und Wege finden, diese Kälteregion zu durchwandern?“

Abermals verneinte Peter Strupp. „Sie werden Gigantea ja noch genugsam kennen lernen, Herr Seiffert. Ich schätze die Größe dieses unerforschten Gebietes auf einen Flächenraum, der dem des Deutschen Reiches etwa gleichkommen dürfte. Hier befinden wir uns so ziemlich im Mittelpunkt des Landes, dessen Klima weiter nach der kreisrunden Grenze hin allmählich rauher und rauher wird, bis dann jenseits einer gewaltigen Gebirgskette, deren Höhen bereits unter ewigem Eis und Schnee begraben sind, das eigentliche Südpolargebiet mit allen Merkmalen dieser Zone beginnt. Diese Gebirgskette nun ist nicht zu übersteigen, zumal nicht für Leute, die gezwungen sind,

  1. Vorlage: entgenete
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W. Belka: Die Meuterer der Frigga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Meuterer_der_Frigga.pdf/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)