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darbot. – Doch – wozu liegen wie hier still?! Unsere Niederlassung können wir bis zum Abend bequem erreichen, wenn ich meinen Hans Ihr Floß ziehen lasse. Geben Sie acht, wie tadellos er das besorgt, wenn ich auf seinem Rücken sitze und meinen Stock sprechen lasse. Ohne Hiebe geht es nämlich nicht ab. Ein paar Schläge auf die rechte Maulseite, und er wendet sich nach links, um dem Knüppel zu entgehen, ein paar auf die linke, und er schwenkt nach rechts ab. So lenke ich ihn auch in der Luft. Soll er sich niederlassen oder tiefer fliegen, genügen Hiebe mitten auf den Schädel.“

Der Flugdrache entwickelte dann als „Schleppdampfer“ eine ganz beträchtliche Geschwindigkeit. Während das Floß nun rasch dahinschoß, fand Peter Strupp Zeit, die Landsleute nach allem genau auszufragen, was er gern wissen wollte.

„Wie gut,“ meinte er einmal, „daß Karl und ich jene Tafel im Tunnel aufgestellt haben! Ich habe ja stets in diesen zwei Jahren, die wir bereits im Lande Gigantea leben, mit der Möglichkeit gerechnet, hier neue Bewohner begrüßen zu können. – Wie wird Karl sich nun freuen, wenn er den Bruder in die Arme schließen kann! Er hat ja so und so oft betont, daß er mit zärtlicher Liebe an dem kleinen Heinrich hängt, der noch ein Kind war, als er seiner Zeit zur See ging.“

Peter Strupp hatte nicht zu viel gesagt: Karl Wend, jetzt ein stattlicher junger Mann von neunzehn Jahren, wurden die Augen feucht, als er am Abend dieses Tages den jüngeren Bruder in der Ansiedlung, die auf einer langgestreckten Insel im Flusse lag, willkommen heißen durfte.

Dann führten er und Peter Strupp die Gäste voll Stolz in der Niederlassung umher, die mit ihren sauberen, bequemen Bambushäusern, von denen das größte als Stallung für vier Flugdrachen diente, der beste[1] Beweis für den Fleiß und die vielseitige Begabung der beiden Bewohner war.

Erst recht spät setzte man sich dann auf der schattigen,

  1. Vorlage: den besten
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W. Belka: Die Meuterer der Frigga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Meuterer_der_Frigga.pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)