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Fleisch der Frucht. Ja – es waren Bananen! Und – wie köstlich mundeten sie ihm.

Als er sich gesättigt hatte, überkam ihn plötzlich eine solche Müdigkeit, daß er sich kaum mehr auf den Füßen halten konnte. Er sah sich daher nach einem Schlupfwinkel um, wo er erst einmal sich gründlich ausschlafen wollte. In einem regellosen Haufen übereinander getürmter Felsblöcke an der rechten Talwand fand er nach einigem Suchen ein mit dickem Moos ausgepolstertes tiefes Loch, in das er hineinkroch und das er dann durch ein paar Steine von innen verschloß. Hier schlief er, – wahrscheinlich volle 24 Stunden, wie er daraus schloß, daß bei seinem Erwachen die Sonne abermals hoch am Himmel stand.

Da er stets mit der Möglichkeit rechnen mußte, dem Steuermann zu begegnen, verließ er sein Versteck mit aller Vorsicht, schlich dem Talausgang stets gedeckt durch Büsche, zu und hielt hier nun Ausschau nach dem Flusse, den die letzte Tafel als bequemsten Weg zu der Niederlassung der beiden Bewohner dieses unerforschten Landes angegeben hatte.

Wir wollen hier Ernst Pötter vorläufig allein lassen und uns ein wenig mit dem Chemiker Werner Seiffert und dessen jungen Freund Henrich Wend beschäftigen.

Zunächst soll erwähnt werden, daß das Unterseeboot, des Chemikers ureigenste Erfindung, mit dem sie den Weg nach der Heard-Insel sehr schnell zurückgelegt hatten, im roten Meere von einem einsamen, sandigen Eiland einen dorthin geflüchteten deutschen Ingenieur namens Richard Kräwel mitgenommen hatte, der dort freiwillig mehrere Jahre zubrachte, um eine überreiche Diamantenfundstelle in aller Heimlichkeit ausbeuten zu können. Daß diese drei Landsleute dann genau wie der Steuermann und Ernst Pötter in den Tunnel sich hineingewagt hatten, wissen wir bereits. Auch ihnen erging es dabei ähnlich wie August Wend und dem Kajütjungen: Nur mit knapper Not vermochten sie sich über den Mangel an Lebensmitteln hinwegzuhelfen.

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Die Meuterer der Frigga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Meuterer_der_Frigga.pdf/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)