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zweifellos die Tafel beseitigt haben würde, um ihm sowohl den Mut zur Fortsetzung des Weges zu nehmen als auch überhaupt zu verhindern, daß diese wichtigen Mitteilungen zu seiner, des Kajütjungen, Kenntnis gelangten. –

Ernst Pötter bemerkte also plötzlich vor sich einen hellen Tageslichtschimmer, glaubte erst noch, daß seine müden Augen ihm dieses tröstliche Bild vorgaukelten, stürmte aber trotzdem im Laufschritt vorwärts und – stand nun auf dem von hohem Grase bedeckten Boden eines tiefen, von Bergen eingeschlossenen Tales mitten im warmen Sonnenschein.




4. Kapitel.
Die Schicksale des Erfinders und seiner Gefährten.

Er stand da, völlig geblendet von dieser Fülle von Licht, mußte die Augen schließen, die ja nur noch an das Dunkel des Tunnels und den schwachen Schein der Laterne gewöhnt waren. Unwillkürlich faltete er die Hände, dankte der gütigen Vorsehung in heißem Gebet für seine Rettung.

Nachdem sich dann seine erste freudige Erregung gelegt hatte, verschlang er förmlich die beiden letzten Schiffszwiebacke, während er leichten Fußes dem Ausgang des länglichen Tales zuschritt, das zahlreiche Gruppen fremdartiger Bäume und Sträucher aufzuweisen hatte.

Eine warme milde Luft umfächelte die Stirn des wackeren Jungen, der in dieser harten Prüfung der letzten Wochen sein Herz vollende geläutert hatte und sich nun bewußt war, daß er nie wieder irgend einer Verführung erliegen und stets nur nach dem schönen Worte handeln würde: Tue recht und scheue niemand.

Dann bemerkte er an einer riesigen Pflanze gelbe, längliche Früchte, die ganz das Aussehen von Bananen hatten. Er brach eine der weichen Schoten, die fast ein Meter lang waren, ab und kostete das weiße

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W. Belka: Die Meuterer der Frigga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Meuterer_der_Frigga.pdf/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)