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zu heben suchte, der Erfolg war aber so, daß man es nicht wieder thun wird. Leichte Bedeckungen und viel dünnes kühlendes Trinken, ein leichtes, sehr wenig säuerliches Brodtwasser, war alles, was der Paroxysmus zulassen wollte.

Wenn der Sopor nicht zu schwer war, so habe ich es jedes Mal für besser gefunden, wenn man die Kranken schlafen ließ, bis sie erwachten; machte aber ein lebensgefährlicher Umstand ein Eingreifen nothwendig, so waren, wenn große Hitze und Congestionen vorherrschten, die kalten Umschläge und der Calomel, wenn aber Blässe des Gesichts und trockne Haut vorhanden waren, die Serpentaria und der Campher die Mittel, womit man noch am meisten ausrichten konnte.

Die Hauptarbeit des Arztes begann in dem Stadium der Remission. Hier mußte es die vorzüglichste Sorge seyn, ein Mittel aufzufinden, was vermögend war, die krankhaft erhöhete Thätigkeit der Galle bereitenden Organe, und ganz besonders der Milz zu beschränken, und zugleich das alienirte Secretionsprodukt in die ersten Wege zu leiten und auszuleeren. Das Mittel, welches diese Erfordernisse am besten ins Werk stellte, war der Salmiak, und zumal in Verbindung mit dem Brechweinstein. Folgende Formel ist sehr häufig gereicht und mit Nutzen genommen worden: