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Ließen nun noch die Symptome der Krankheit einen Zweifel über ihre Natur übrig, so wird solcher doch ganz und gar gehoben durch die Untersuchungen, welche mit den Leichen der in dieser Epidemie Verstorbenen in dem Arsenale zu Gröningen vorgenommen worden. Der Herr Doktor Fricke hat seinem Missionsberichte das Resultat von 30 Obductionen angehängt, welches aus dem Sectionsprotocolle des dasigen Krankenhauses gezogen ist, und außerdem noch den Befund von vier Sectionen hinzugefügt, welchen er persönlich beigewohnt hat. In allen 34 Fällen fand man jedes Mal die Milz theils weich und völlig aufgelöset, theils sehr stark vergrößert, angeschwollen und verhärtet, theils auch mit Pseudomembranen an benachbarte Theile verwachsen, stets aber in einem krankhaften Zustande, während


    [34] gleich anfangs; das Blut ist selten rein, sondern mit gallicht-schleimigten Stoffen vermischt. Das örtliche Leiden ist desto heftiger, je schwächer das Blutbrechen. Das Fieber ist nicht sehr heftig, doch ist der Durst oft außerordentlich, der Puls am linken Arme ist unterdrückt, oft sogar intermittirend; nicht selten blutet das linke Nasenloch. Zuweilen wird vorzüglich der Darmkanal zur Theilnahme gezogen, daher Verstopfung oder Durchfall. Zuweilen zeigt sich, ohne Zeichen der Gelbsucht, im Stuhl und Harn eine gelbliche Hautfarbe. Milzkranke haben eine eigene Haltung, biegen den Leib links zusammen. Der Harn ist gelblich und wässerig. Die Splenitis kommt häufig vor, epidemisch nur in heißen Sommern, endemisch in niedern Gegenden etc.