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und St. Annen; in beiden waren eben so viele Kranke als Gesunde zu finden. Ueber zwey Meilen vom Strande der Nordsee und der Eyder hinaus waren die letzten Spuren der Krankheit verschwunden. Die angefügte Tabelle giebt eine Uebersicht von der Zahl der Kranken nach den verschiedenen Kirchspielen, wobei zugleich die Beschaffenheit des Bodens und die Wirkungen angegeben sind, welche die Sturmfluth von 1825 auf diese gehabt hat.[1]


  1. Anm. Aehnlich in ihren Phänomenen, aber doch gutartiger und leichter in ihrem Verlaufe war die Seuche in dem angrenzenden Eiderstedt und Süderditmarschen.
         Durch die bekannte Mission von Seiten des Hamburgischen Senats hat sich ergeben, daß die Epidemie in Gröningen und in den übrigen Distrikten der Niederlande im Wesentlichen, wenn auch mit mehr oder weniger Bösartigkeit, ganz dieselben Zeichen an sich getragen hat, welche der hiesigen Epidemie eigenthümlich waren. Hervorstechende Affectionen einzelner Organe will man dort als constante Erscheinungen nicht bemerkt haben; bei einzelnen Kranken zeigte sich dort vorzugsweise ein Leiden der Milz, jedoch mehr im Verlaufe der Krankheit; einzeln trat die Krankheit mit einer Irritation des Magens auf. Die Reconvalescenz erfolgte gleichfalls sehr langsam und es pflegte mit dieser ein Schmerz in den untern Extremitäten, oft auch im Kreuze, verbunden zu seyn.
    [14]      Man vergleiche darüber den interessanten Bericht des Herrn Doktor Fricke über seine Reise nach Holland und den angrenzenden Gegenden etc. Hamburg 1826.
         Dasselbe war auch der Fall mit der Krankheit im Amte Ritzebüttel, wie solches von einem, mit R. W. bezeichneten Autor versichert wird.
         Man sieht bald, daß die Krankheit auf der ganzen Nordseeküste, so weit sie sich erstreckte, Eine und Dieselbe sey, und nur in ihrem äußern Bilde einige Verschiedenheiten trägt.