Seite:Die Jagd nach der Doa-Kawi.pdf/11

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Walther Kabel: Die Jagd nach der Doa-Kawi (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 7)

Schleunigst brachte ich nun in Morvins Kabine alles wieder in Ordnung, damit nichts meinen Besuch verriete und das edle Paar, das sich offenbar völlig sicher fühlte, nicht etwa vorzeitig gewarnt würde. Von Kapstadt aus schrieb ich dann einen ausführlichen Bericht an Barnaux und erbat mir seine Antwort und eine größere Anweisung für ein Bankhaus nach Colombo auf Ceylon. Obgleich ich vermutete, daß die Gauner die Perle mit sich führten, riet ich dem Juwelier doch davon ab, die beiden jetzt schon verhaften zu lassen, um nicht den Erfolg unserer bisherigen Bemühungen in Frage zu steilen.

Meine Voraussage bestätigte sich. Sartier und Morvin reisten mit dem nächsten Dampfer wirklich nach Colombo weiter. Nun war ich meiner Sache ganz sicher. In der Verkleidung eines harmlosen Geistlichen benützte ich dasselbe Schiff. Auch in Colombo verlief alles programmäßig. Die beiden Genossen, die offenbar über reichliche Barmittel verfügten, mieteten eine alte Brigg, rüsteten sie leidlich gut aus und warben die nötige Mannschaft und einige Taucher an, wobei stets nur Morvin als der Unternehmer handelnd hervortrat.

Immerhin vergingen über diesen Vorbereitungen sechs Wochen. Inzwischen war auch das Antwortschreiben des Juweliers eingetroffen. Er war mit meinen Vorschlägen vollkommen einverstanden und hatte mich auch reichlich mit Geld versehen.

Am 17. Mai 1857 verließen Sartier und Morvin mit ihrem halbwracken Kasten Colombo und segelten längs der Westküste von Ceylon nach den Manarinseln, wo sich viele Perlmuschelbänke befinden, deren Ausbeutung die indische Regierung gegen eine mäßige Steuer jedem Beliebigen gestattet. Unweit des Küstenstädtchens

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Die Jagd nach der Doa-Kawi (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 7). Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1915, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Jagd_nach_der_Doa-Kawi.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)