Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band | |
|
Menschen, die ich da und dort auf meiner Pilgerfahrt treffe, sind gleichsam „nächtliche Zelte,“ unter denen ich dankbar ausruhe.
Ich möchte gern länger verweilen, aber am nächsten Morgen muß ich aufbrechen und weiter fahren. Ich thue es mit einem Seufzer.
Lebt wohl, ihr freundlichen Menschen in einer unfreundlichen Stadt ! Habt Dank, warme Herzen in Chicago! …
N. S.
Jenny Lind ist in New-York mit amerikanischem Furore empfangen worden — dem unsinnigsten aller Unsinne. Die Versteigerung der Billete zu ihrem ersten Concert soll vierzigtausend Dollars eingetragen haben. Sie hat ihren ganzen Antheil an den Einkünften des ersten Concerts wohlthätigen Stiftungen in New-York zugewiesen. Dreihundert Ladies sollen sie täglich belagern, und Tausende von Menschen aus allen Klassen folgen ihrer Spur. Briefe an sie laufen täglich zu hunderten ein. Armes Mädchen! Herkules selbst würde unter dieser Mühe erliegen.
Der allerherrlichste Morgen! Wie ich mich daran erlabt habe und an einer einsamen Wanderung auf dem Ufer des Flüßchens Rock-river (eines Steuerpflichtigen
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/268&oldid=- (Version vom 12.12.2020)