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Eine Handgranate war es gewesen, die ein in der Dunkelheit bis zum jenseitigen Rand des Schlundes herangeschlichener Feind geschleudert hatte, – eine Handgranate, der sicherlich sehr bald weitere folgen würden.

Und der Gefreite hatte nur zu richtig vermutet. Kaum hatte sich das wahnwitzige Getöse, dieser bis ins Tausendfache gesteigerte Donner gelegt, als auch schon die zweite Granate krachend auf das Gestein aufschlug, dieses Mal aber etwa zehn Schritt hinter dem Schutzwall, wo sie dann explodierte und die obersten Schichten der als Deckung aufgehäuften Felsbrocken in den Abgrund hineinfegte. Wie durch ein Wunder waren Blenkner und Plautsack unverletzt geblieben. Auch die dritte Handgranate, die mit schwächerem Knall seitwärts von ihnen explodierte, schienen sie glücklich überstanden zu haben, als dem Gefreiten ein stechender Geruch in die Nase drang. Ohne sich auch nur einen Moment zu besinnen schnellte er jetzt hoch, ergriff den Bogen, die ihm noch verbliebenen Pfeile und die Pistole, rief Plautsack ein paar warnende Worte zu und tappte im Dunkeln so schnell wie möglich nach der großen Halle zu davon, gefolgt von dem dicken Berliner, der in der von der Gashandgranate mit giftigen Dämpfen bereits angefüllten Luft kaum noch zu atmen vermochte. Trotzdem erreichten beide glücklich das Lager an dem unterirdischen See, wo Blenkner dann zu seiner großen Freunde feststelle, daß Balder inzwischen in einen wohltuenden Schweiß verfallen war und offenbar jetzt in tiefem, gesundem Schlafe lag.

Nach kurzer Beratung zogen sich die beiden Kameraden unter Mitnahme des Kranken, den sie samt den Zeltbahnen und Mänteln, auf denen er ruhte, tragen mußten,

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W. Belka: Die Höhlen von Saint-Pierre. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_H%C3%B6hlen_von_Saint-Pierre.pdf/44&oldid=- (Version vom 31.7.2018)