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Plautsacks matte Lebensgeister wurden durch diese Kunde in geradezu wunderbarer Weise aufgerüttelt. Er versprach dem Gefreiten mit einem Eifer, der völlig echt war, die tatkräftigste Unterstützung und half dann auch aufs beste bei den Vorbereitungen zum Empfang des Feindes. Freilich war man genötigt, den Kranken, der mit geschlossenen Augen dalag und nur noch schwach atmete, vielleicht mehrere Stunden allein zu lassen. Aber hier standen eben höhere Interessen auf dem Spiel, da die weiten Grottenräume, die bis dicht an die deutsche Stellung heranreichten, von Feinde nur zu leicht zu verderblichen Unternehmungen ausgenutzt werden konnten.

Als gegen elf Uhr nachts drüben jenseits des breiten, tiefen Schlundes abermals Stimmen laut wurden und das weiße Licht des Scheinwerfers auftauchte, hockte Blenkner und der dicke Berliner hinter einem Wall von übereinandergehäuften Felsstücken dicht am Rande des Abgrundes, hatten ihre Waffen, – je eine der Pistolen der abgestürzten französischen Flieger, Bogen und Pfeile und handliche Felsbrocken als Wurfgeschosse, neben sich liegen und warteten klopfenden Herzens auf die weitere Entwicklung der Dinge.

Wenige Minuten später standen drüben neun Franzosen auf einem Haufen ziemlich dicht zusammen. Diese Gelegenheit ließen die beiden Verteidiger des wichtigen

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W. Belka: Die Höhlen von Saint-Pierre. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_H%C3%B6hlen_von_Saint-Pierre.pdf/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)