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ihnen herabdrangen, ohne Frage Geschützdonner, der nur von französischer Artillerie herrühren konnte. Mithin befand man sich zweifellos in nächster Nähe einer feindlichen Batterie, war von dieser und der Oberwelt aber durch eine Erd- oder Mauerschuttschicht von unbekannter Dicke getrennt. Blenkner schloß jedoch aus dem nur wenig deutlichen Knall der einzelnen Schüsse, daß diese Schicht recht stark sein müsse, so daß keine Aussicht bestand, sich etwa durch sie hindurchzuarbeiten. –

Nachdem man so das Höhlengebiet in seiner ganzem Ausdehnung durchforscht hatte, wurden noch die Holzverschläge in dem untersten Kellerraum in Augenschein genommen. Dort fanden die drei Kameraden außer einer Menge altrömischer, sehr gut erhaltener Waffen, unter denen auch starke Bogen nebst Pfeilen vertreten waren, allerlei altertümliches Hausgerät, das sicherlich einst von den Legionssoldaten der Turmbesatzung benutzt worden war, – so mehrere Kochtöpfe aus gebranntem Ton, Gefäße der verschiedensten Form, eine Getreidemühle mit Kurbelantrieb und manches andere, was Blenkner zu der Bemerkung veranlaßte, es sei doch sehr schade, daß man für diese beinahe vollständige Kücheneinrichtung nicht auch die nötigen Lebensmittel zum Zubereiten besitze. – Plautsack seufzte daraufhin sehr vernehmlich, fragte dann aber doch zaghaft, ob nicht vielleicht in dem unterirdischen kleinen See Fische vorhanden sein könnten, die ein schmackhaftes, warmes Gericht liefern würden.

Dieser Gedanke wurde von dem Gefreiten sofort mit Eifer aufgenommen. Er ordnete denn auch an, daß einiges von den Geräten mit nach der großen Halle genommen wurde, in der man sich fürs erste wohnlich einrichten

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W. Belka: Die Höhlen von Saint-Pierre. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_H%C3%B6hlen_von_Saint-Pierre.pdf/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)