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Sand aus dem rechten Ärmel schüttelnd. Dieses Mal wär’s beinahe vorbeigeglückt – beinahe! Einer der Horchposten wurde aufmerksam, als ich ein Stück Holz von einem der zersplitterten Propeller abzureißen versuchte. Na – die Hauptsache bleibt: sie haben mich nicht erwischt, und …“

Weiter kam er nicht. Eine wahre Flut von Erdschollen prasselte plötzlich durch den Trichter herab, so daß die beiden Feldgrauen kaum schnell genug bei Seite springen konnten. Als sie dann nachher wieder vortraten und den bisherigen Zugang zu ihrem Schlupfwinkel suchten, stellten sie fest, daß das Loch durch eine dicht daneben eingeschlagene Granate wieder zugeschüttet worden war.

„Schadet nichts!“ meinte Blenkner. „Dann sind wir wenigstens davor sicher, daß die Franzosen uns hier nicht aufstöbern.“ –

Beim Scheine einer der leidlich unversehrten Acetylenlaternen wurden die neuen Bündel nach dem vorläufigen Lagerplatz gebracht. Dann bereiteten sich auch Blenkner und der dicke Moritz aus Mänteln und Zeltbahnen ein Lager und schliefen sehr bald ein. – –

Drei Tage waren verflossen. Das Höhlendasein begann für unsere drei Feldgrauen schon recht eintönig zu werden und hatte längst den Reiz des Außergewöhnlichen eingebüßt. Der blonde „Max“ ging zwar mit Riesenschritten unter der treuen Pflege der Kameraden seiner Genesung entgegen, litt aber ebenso wie seine Gefährten unter dem Aufenthalt in der beständigen Finsternis und unter der erzwungenen Untätigkeit, da man mit den vorhandenen Beleuchtungsmitteln sehr sparsam umgehen und zumeist im Dunkeln sitzen mußte.

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Die Höhlen von Saint-Pierre. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_H%C3%B6hlen_von_Saint-Pierre.pdf/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)