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an Kranke bis zu einem Jahre Unterstützung, außerdem erhalten, wie früher shon, gegenwärtig viele pensionierte Arbeiter angemessene, fortlaufende Unterstützung aus der Werkskasse.

Die natürlichen Absatzgebiete für die Erzeugnisse des Werkes sind das Königreich Sachsen und die angrenzenden Länder; der Verkehr mit diesen hat durch die seit dem 20. September 1883 eröffnete, in unmittelbarer Nähe des Werkes durch Erla führende Eisenbahn wesentliche Erleichterung erfahren. Dagegen sind die von seiten der Maschinenfabrik früher erfolgten, nicht unbedeutenden Lieferungen von Holzschleiferei-Einrichtungen, Argentansägen, Schraubenschneidmaschinen, Schienennagelpressen, sowie der Absatz von Handelsgußwaren seitens des Eisenwerks nach Oesterreich durch die wiederholten Erhöhungen des Zolles dahin sehr zurückgegangen.

Prämiiert wurden die verschiedenen Fabrikate von Erla, Großpöhla und Rittersgrün auf den Ausstellungen:

1845 in Leipzig „für fortschreitende Vervollkommnung des Eisen-Hütten-Betriebes“ (die kleine goldene Medaille) für Eisenguß, Eisenblech, Schaufeln, Spaten etc.,
1867 in Chemnitz (Silberne Medaille) für gußeiserne Emaillewaren, Gußwaren, Blech- und Walzeisen, sowie verschiedene Maschinen,
1873 in Wien (Fortschritts-Medaille) für eine Schrauben- und Mutterschneidemaschine, Patent Rich. Breitfeld,
1875 in Cassel, für Heizungs- und Ventilationsanlagen,
1877 in Cassel, für Heizungs- und Ventilationsanlagen,
1881 in Frankfurt a. M. (Bronzene Medaille) auf der Allgemeinen Deutschen Patent- und Musterschutz-Ausstellung.

1885 wurde dem ältesten Mitinhaber der Firma, Herrn Guido Breitfeld, von Sr. Majestät dem König Albert der Titel „Königlicher Kommerzienrat“ verliehen. Derselbe vertritt seit 1877 den 42. ländlichen Wahlkreis als Landtagsabgeordneter.

Ausgezeichnet wurde ferner das Hammerwerk und deren Besitzer – soweit Aufzeichnungen darüber existieren – durch den Besuch

Sr. Majestät des Königs Anton am 15. oder 16. Oktober 1827,
Sr. Majestät des Königs Friedrich August 1842,
Sr. Majestät des Hochsel. Königs Johann am 29. August 1855, am 23. Juli 1860 und am 11. August 1871,
Sr. Majestät des Königs Albert am 4. Juli 1874 und am 9. Juli 1880, sowie
Ihrer Majestät der Königin Carola am 6. Juli 1886.

Das Werk ist gegenwärtig seit über 53 Jahren in dem Besitz der Familie Breitfeld.

Möge auch ferner der Erlahammer zum Segen der Gegend, wie in den vergangenen 4 Jahrhunderten fortgedeihen und ihm auch in ferneren Zeiten ein ehrender Platz unter den industriellen Werkstätten Sachsens beschieden sein![VL 1]

Anmerkungen der Vorlage

  1. handschriftliche Anmerkung: Vollständig der ganze Besitz ruiniert. Konkurs in der Nachkriegszeit. D.K.W. kauft für ein Butterbrot alles auf. 1931.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1892, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_1.pdf/297&oldid=- (Version vom 23.2.2020)