Seite:Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild Teil 1.pdf/252

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Sächsische Filztuch-Fabrik zu Rodewisch,
Franz Louis Wolff.

Bekanntlich findet das Filztuch bei der Papier, Pappen-, Holz-, Cellulose. und Strohstofffabrikation Verwendung. Es ist daher eine erklärliche Erscheinung, daß die Filztuchfabrikation infolge des bedeutenden Aufschwunges der Papier-Industrie und der mit dieser verwandten Branchen in den letzten Decennien sich gleichfalls in ungeahnter Weise entwickelte.

Zu den gegenwärtig hervorragendsten Etablissements der Filztuchbranche zählt unstreitig die Sächsische Filztuch-Fabrik zu Rodewisch.

Diese Firma wurde im Jahre 1868 von dem jetzigen Inhaber Herrn Franz Louis Wolff gegründet und zwar unter den bescheidensten Verhältnissen; doch ermöglichten Energie und gewissenhafte Beobachtung der Fabrikation eine stetige Erweiterung des Geschäftes bis zu dem heutigen nicht unbedeutenden Umfange.

Zur Fabrikation sind alle der Neuzeit entsprechenden nötigen Hilfsmaschinen vorhanden, und ist die Fabrik somit in der angenehmen Lage, den weitgehendsten Ansprüchen ihrer Abnehmer zu genügen.

Als Rohmaterialien werden Wolle und Baumwolle verarbeitet. Die fertigen Fabrikate finden Absatz nicht allein in Sachsen, sondern in ganz Deutschland und über dessen Grenzen hinaus. Die hohe Leistungsfähigkeit der Firma wurde auch durch eine Prämiierung auf der internationalen Ausstellung für die gesamte Papier-Industrie im Jahre 1878 zu Berlin anerkannt.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1892, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_1.pdf/252&oldid=- (Version vom 23.2.2020)