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Anhang.


1. Das Schloß und seine Besitzer.

Der letzte Grundherr auf Eisenburg starb 1864 (s. Grabplatte in Amendingen). Von seinen Kindern erhielt Hubert durch Vertrag vom 6. Oktober 1864 die Herrschaft. Als Preis sind 64 000 fl genannt, was etwas unwahrscheinlich klingt. Am 28.12.1865 wurde er, K. Leutnant á la suite, zum Landwehrmajor und Kommandanten des Landwehrbataillons in Memmingen ernannt.

Durch gerichtliches Adjudikationsdekret kam die Herrschaft am 3. August 1869 an seinen Schwager Karl Hohenegger um 9000 fl (!). Auch dieser geriet in Konkurs (1880). Durch Vertrag vom 16. April 1881 erhielt das Gut sein Bruder

Raymund Hohenegger, Kgl. Oberamtsrichter in Öttingen, für 13 257 M. 14 Pf.

Derselbe verkaufte es am 11. Juli 1881 an

von Feilitzsch.

Wilhelm Freiherrn v. Feilitzsch, Kgl. Rittmeister, um 24 000 Mk. Es umfaßte dazumal eine Fläche von 13,625 ha! Er vergrößerte das Gut und den Waldstand und richtete das Schloß, das in recht verwahrlosten Zustand gekommen war, wieder wohnlich ein. Er ist im Gedenken des Volkes als schneidiger Reiter, scharfer, aber gerechter Herr in dankbarer Erinnerung. Er brachte die Auspfarrung der Protestanten in diesseitiger Gemeinde nach Steinheim in Gang. Die ebenfalls versuchte Ausschulung dorthin bei Herannahen des Schulhausbaues gelang nicht. – Doch hat er diesen übereilten Schritt wieder gut gemacht durch Schenkung eines dem Abbruch unterstellten Hauses an die Gemeinde.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_278.jpg&oldid=- (Version vom 20.10.2022)