Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 276.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1 starkes Hasengarn 50 Klftr, 1 zu 61, 4 zu 49-41 Klftr; diese sämtlichen ohne Erchen (?), die vertragen worden sind, von gesamt 852 Klftr,, wird das Klafter je 10 kr angeschlagen.

Eine Schußgeldliste der Herren Interessenten, ausgestellt am 17. Januar 1717 von Melchior Daniel Neubronner von Eisenburg auf Trunkelsberg (Sti. 43. 3) dürfte aus mehr als einem Grund interessant sein: Der Jäger oder Weidmann hat zu erhalten:

Von Einem Hiersch fl 4, von Einem Wildt-Stückh fl 2.30, von Einem Spiß–Hiersch od Schmall Dier fl 1.45, von Einem Rech Bockh fl 1.30, von Einer Reh-Göihs fl 1, von Einem Wildten Schwein fl 4, von Einem Bachen fl 3, von Einem Frischling fl 1.30, von Einem Fux und wildten Kazen kr 30, von Einem Hassen kr 12, von Einem Dax so er nur die Haudt Lifferdt kr 30, von Einem Edel Madter kr 30, von Einem Stein Madter kr 20, von Einem Ihldtes kr 12, von Einem Bieber fl 2, von Einem Otter fl 1.45, von Einer Schne–Ganß kr 20, von Einem Andt Vogel kr 12, von Einer Ehndten kr 10, von Einer Halb ändten kr 6, von Einem Bläßling kr 4, von Einer Dauch Ehndt od Daucher kr 2, von Einer kleinen Dauch Ehndten kr 1.4, von Einem Riedt od Wasser Schnepfen kr 2, von Einem Aurhannen fl 1, von einer Aurhännen kr 45, von Einem Bierg od Spiehannen kr 30, von Eine Spiel od Bierg Hännen kr 20, von Einen Hassel Hun kr 10, von Einem Erwaxen Rebhun kr 12, von Einem Halb erwaxen Rebbun kr 6, von Einem Saum Vogel (?), von Einem Erwaxen Wachdtel kr 1.4, von Einer halb erwaxen Wachdtel hl 6, von Einer Lerchen hl 4, von Einer Wildten Riegel Taub kr 3, von Einem Stein Täiblen kr 2, von Einer Wihldten Turdtel Taub kr 1.4, von Einem Kraumahdts Vogel kr 2, von Einem Zierling kr 1.4, von Einem Halb Vogel kr 1, von Einem Starren hl 4, vor Ein Dutzedt Fünckhen od Klein Vögel kr 2.4, vor Ein Dutzedt Mäissen kr 1.4, von einem Raub Vogel er Sej Groß od Klein kr 3, von Einem Wihdtigen Hundt u. Vüch vndt Kazen kr 9.

Aus Derselben ersieht man unter anderm, wie rar manche Stücke um diese Zeit geworden sind, besonders wenn man eine Schußgeldliste (aus Sti. 84. 1) nebst Jägerrecht (ohne Tag, anscheinend um 1650) entgegenhält:

Für 1 Hirsch fl 1.30, für 1 Tier fl 1, für 1 Reh kr 45, für 1 Schwein fl 1, für 1 Frischling kr 30, für 1 Dachs kr 15, für 1 Hasen kr 06, für 1 Feldhuhn kr 06, für 1 Wachtel kr 1, für 1 Halbvogel kr 1, für 1 „Antvogel" kr 6, für 1 Lerche kr 4, für 1 Otter kr 15, Fuchs, Marder und Iltis gehören dem Jäger.

1849 tritt in den Gemeinde–Rechnungen ein neuer Posten auf: Jagdpacht 42 fl, und in den Armenrechnungen ein jährlicher Betrag von 5 fl 20 kr für je eine Jagdkarte. Das Jahr 1848 hat auch das allgemeine Jagdrecht der Grundherren unter den Tisch gestreift durch das Gesetz vom 4.6.1848, betr. Aufhebung des Jagdrechts auf fremdem Grund und Boden, giltig vom 1.2.1849 an. War die Jagd vorher ein Regal der Standesherrlichkeit, so ist sie jetzt ein Recht des Grundeigentümers, das in Form der Jagdverpachtung ausgeübt wird. 1. Meistbieter

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_276.jpg&oldid=- (Version vom 19.7.2023)