Im 1. Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts schlugen sich die staatenstürzenden, sonst welterschütternden Ereignisse in Europa in derart rascher Folge, daß das deutsche Volk vor allen, und hier wieder unter andern besonders die Schwaben kaum mehr zur Besinnung kamen. Die letzteren waren dazu so verregiert, daß sie die sich jagenden und dann widersprechenden, bald von da, bald von dorther fliegenden, alle bisherigen Verhältnisse von Grund aus ändernden Maßnahmen mit einem Gleichmut ertrugen, der uns unverständlich ist. Wir können uns die Lage nur einigermaßen begreiflich machen, wenn wir an den Wanderer denken, der im freien Felde von einem Unwetter überrascht wird, unter Mantel und Hut sich krümmet und nach vorübergezogenem Unheil sich wundert, daß er auch noch
Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_233.jpg&oldid=- (Version vom 18.7.2023)