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ganz Grünenfurth 1721 um 10 000 fl und 500 fl Diskretion ebenfalls an das Unterhospital, welches dieses Gut ausdrücklich nicht um der Interessen willen erwirbt, die es abwirft, sondern bloß damit es nicht in fremde Hände fällt. Es will, um seine große Schuldenlast nicht noch zu erhöhen, die Güter um Grünenfurth mit Reservierung der Jurisdiktion im einzelnen veräußern – was aber anscheinend doch nicht ausgeführt wird (Sti. 42,2; 50,2; Ka; Gen. M.).

Denn 1737, am 10. April, erwirbt Konsulent v. Scheidlin aus Augsburg dies Zwölftel ehemaliger Herrschaft Eisenburg um 11 600 fl und erbaut das Schloß neu – damit es seine Erben 1748 um 13 748 fl wieder an das Spital und dieses endlich 1749 an Johann Jakob v. Unold wieder um 12 000 fl veräußern konnten. (Sti. 50,2; 50,13; U; Gri; Fa. Ka.)

1823 endlich geht Grünenfurth an Melchior Eglof von Stoll auf Wespach über – womit wir uns auch von diesem schönen ehemaligen Eisenburgischen Bestandteil trennen wollen. Kr. 1823 bringt folgenden Besitzstand um Grünenfurth: Es besitzen von dem Anteile:

1. Melchior Eglof v. Stoll auf Wespach das Gut Grünenfurth, die Parzellen Eisenburg und einige Walddistrikte;

2. Graf Firmas-Paries zu Lautrach die Mahlmühle zu Amendingen samt einigen Waldparzellen und einer Sölde und allen Grund- und Gerichtsbarkeitsrechten;

3. Graf Waldbott-Bassenheim zu Buxheim eine Waldung.


4. Von den übrigen Anteilen.

Den kürzesten Bestand hatte Los Nr. 11, das 1671 an Wolf Christoph gefallen war. Er veräußert seinen Anteil schon 1673 an die Karthaus Buxheim seines bessern Nutzens und Frommens wegen mit aller Zu- und Eingehör um 6000 fl und ein Silbergeschirr von 100 Reichsthaler Werth (Sti. 41. 2).

Heinrich Neubronner, Los Nr. 2, zog nach der Zertrümmerung „zur besseren Bequemlichkeit und eingefallenen Kriegswesens willen“, wie Fam. Chr. zu erzählen weiß, in die Stadt, seinen Anteil zu verwalten. „Ist den 17./27. July 1696 von einem starken Apothem getroffen worden und am 1. August d. J. eines sanften Todes verstorben und auf dem Gottesacker zu M. christl. und adelichem Brauch gemäß begraben worden“. (V. Laminet) 1678 hatte er nach Fam. Chr. 358 vor dem Einlaß eine Mühle erbaut. Seine Witwe, die ihn um 30 Jahre überlebte, erwarb, wie bekannt, das Gut Trunkelsberg ihrem Sohne Melchior Daniel, und starb, von 5 Kindern und 17 Enkelkindern betrauert, 1726. –

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_220.jpg&oldid=- (Version vom 16.7.2023)