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wofür er aber an die Gemeinde wegen Weideentgang jährlich 45 Kr. zu zahlen habe wie Hansjörg Engelmayer, der Schmied, Martin Heinzmann und Michel Rauh auch. – Die damalige Landwirtschaft zeigt sich hierin ihrer ganzen Armseligkeit und Hilflosigkeit inbezug auf Düngung und Fütterung. Übrigens kam die Angelegenheit erst 1749, nachdem mächtig viel gutes Papier verschrieben worden, zur Ruhe: Das Regenwasser das den Berg herabläuft, kam bisher in den Schloßweiher an des Andreas Osterrieds Garten. Da nun der Weiher zu Grasboden gemacht sei, gehöre es also dem Schloßgut zu. Nun seien die Streiter von 1702 aber käuflich an das Spital gekommen, das Wasser folglich von ihnen genommen und dem Ammann Rosengart zugebilligt worden, woselbst es nun zu verbleiben habe.

In diesen Tagen war auch viel Handel wegen Trieb und Weg. Zu ersterem Punkt erscheinen 1744 vor Gericht Jakob Eyrle, Michel Birzler, Johann Michel Höck und der Zimmermeister Martin Zimmermann, sämtlich von Unterhart und beschweren sich gegen die Schwaighauser, die ihren Trieb und Tratt strittig machen. Martin Zimmermann bringt vor, daß er vor 34 Jahren allda gehütet habe. Da seien die Schwaighauser gekommen und hätten ihm sein Vieh gepfändet. In der Herzensangst eines machtlosen Buben sei er heimgelaufen und habe um Hilfe gerufen. Die Unterharter hätten zwar das gepfändete Vieh wieder an sich gebracht und es sei zum Prozeß gekommen. Die stritigen Schaighauser (der Wirt und der Haldenbauer) seien dahin verbeschieden worden, daß die Harter den Mittrieb haben von ihren Häusern bis zum Bächlein, das auf Haldenbauers Mahd entspringt und bis hinunter zur Holzgünzer Triebsaul. Das Gericht entscheidet auch heute so, den 8.9.1744. (Sti 43. 6).

Endlich sind folgende Wegsachen anhängig: Am 23.8.1727 wird bestimmt, daß die Eisenburger den Weg nach Trunkelsberg zu unterhalten haben, daß aber die Trunkelsberger Anstößer die Gräben auftun müssen. (Eisenburg ist bei dieser Angelegenheit durch Ammann Martin Hieber, Führer Hans Oskar Herzog, den Gemeindsmännern Jerg Merzen und Hans Schneider vertreten). Peter Jaich endlich soll das Gras mähen dürfen. – 1750 wird dem Schloßbauer Johannes Frehner erlaubt, um seine Felder Gräben zu ziehen; wenn man aber ins Holz fahre, müsse er selbe 8–10 Schuh auffüllen. Auch der Ammann Rosengart müsse durch seinen Garten zu den Schloßfeldern fahren lassen, wie auch Martin Specht den Ulrich Schweigkart auf seinem Weg zur Schneid (Sti 50. 2). – Aus v. Zllr 1714 wissen wir, daß der

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_183.jpg&oldid=- (Version vom 4.7.2023)