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und soll dessen Knechte ohne Entgelt der Gefangenschaft entlassen, ebenso Geld usw. wieder alles verabfolgen;
5. soll Eberhard nie mehr in bezeichnetem Forst jagen und hetzen ohne seiner Gnaden Wissen und Willen;
6. soll Eberhard bezw. die 3 Settelin in 3 Jahren des Hansen Ritters Kind 300 rh. Gulden geben und was Hans, Ritter, an seinem Heiratsgut noch fordern zu dürfen vermeint, das soll der Rat zu Ulm sprechen und beide Parteien sollen es anerkennen;
7. der Herzog selbst fordert für seinen Liebesdienst an Kosten und Handlungen 1300 fl usw.

Der Lehensbrief lautet (Sta. 17.17):

copia Lehensbrief um das Schloß Eisenburg sammt Zugehör,
copiavon Herzog Georg in Ober- und Niederbayern
copiadem Eberhart Setelin zu Eisenburg erteilt
copia ao 1481.

Wir usw. bekennen mit dem Briefe, daß wir unsern getreuen (!) Eberharten Setelin anhüt dato (von heute an) das Schloß Eisenburg mit samt dem Berg und die nachbenannten Stücken und Güter mit ihr allen und jeder Zugehörenden darzugehörig nemlich den Bauhof vom Schloß hindan auf dem Perg gelegen, den Jobs Vogler innhatt;

Item das Gut vor dem Schloß, das Hans Port, genannt Ordner, besitzt,

0em dd G0 unter dem Berg, darauf der Schneider sitzt,

0em dd G0 zunächst dabei, darauf die Bleuberin Wittib sitzt,

0em dd G0 darauf der Schmid zu Schwaigkhausen sitzt,

0em die Holzmarken, so zu dem Schloß und den obgenannten Gütern allen und insonder gehören,

sonderlich die Gericht, Zwing, Pennen vnd Obrigkeit zu Amendingen-Schwaighausen vnd mit den Zwingen, Pennen, Vogtey und Oberkeiten auf den Gütern zu Trunkelsberg zu Lehen verliehen haben, so von uns und unsern Erben zu Lehen gent, verleihen den auch die hiemit wissentlich, in Kraft des Briefs, was wir Im dann davon leihen sollen und mögen, doch uns und einem jeden an unsern und ihren Rechten unthedlich. Darauf uns auch der genannt Setelin mit Hand gebunden Treue gelobt hat, getreu und gewar zu sein, unsern Frumben zu fördern und Schaden zu wenden, auch andrer unser Lehen, wo er die verschwiegen erfahre, uns zu offenbaren und sonst in allen Sachen zu tun und sich zu halten wie er uns als seinem Lehenherrn pflichtig und schuldig ist, treulich ohn gefährde.
Mit Urkund des Briefs unter unserm anhangenden Sekrete. Geben zu Landshut am Montag nach Sankt Sebastianstag des Heil Martrer nach Christi unsers Lieben Herren Geburde vierzehenhundert und in dem ain und achtzigstem Jahr.

Wie man sieht, hat seine Gnaden ein gar mächtiges Sünden-Strafregister aufgerollt, um die Eisenburger klein zu kriegen und seinen Zweck zu erreichen. Aber auch sonst wandten die Bayern gar sonderbare Mittel an, um die Liebe und Achtung

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_121.jpg&oldid=- (Version vom 20.1.2023)