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in der Herrschaft, gegen die Landvogtei zu seinen Gunsten zum Abschluß. Hierüber später. Er macht dazu eine glanzvolle Eroberung, indem er teils durch Erbschaft, teils durch Kauf die Herrschaft Fellheim an sich bringt. Er war nach R. v. M. 69 mit Anna von Graneck vermählt. Das dürfte wieder einer der vielen Lesefehler sein. Denn Ferdinand von Settelin wie die Annales Biberacenses berichten übereinstimmend, und auch sonst ist dies wahrscheinlicher, von einer Anna Agnes Kraußin. Das genannte Ritterlehen war an ihn 1530, wenigstens teilweise, durch seine Mutter gekommen. Die vorgenannte Quelle weiß zu sagen, daß als ältester Vasall, in dessen Hände es war, Heinrich Besserer, Patrizier zu M., um 1466 bekannt ist. Nach dem „Urkundenband zur kommissionellen Untersuchung über das Ritterlehen Fellheim III“ (a. a. O.) wurde Christoph am 22. 6. 1536 mit „dem andern halben Teil an vier Fünfteilen an Gerichten, Zwingen und Bännen in dem Weiler Velheim, auch den andern dritten Teil an allen gelegenen Gütern und Gülten zu Velheim, ausgenommen zwei Höfe, die dem Abt zu Ochsenhausen, und einen Hof, den Frauen zu Gutenzell gehörig, belehnt“.

Am 20. 12. 1542 schenkt Christoph der Letzte seinem lieben Schwager Lutz von Freyburg, Inhaber von Grünenfurth, einen Brunnenfluß von der Riedhalde mit der Erlaubnis, eine geschlossene Brunnenstube zu machen und Deichel nach Grünenfurth zu legen. Dieser Schwager kauft dann auch 1545 vom Konvent zu Roth und „dem rechten regierenden Grund- und Gerichtsherrn von Eisenburg“ je den halben Teil alles Zehenten „zum Grünenfurth um“ je 21 hl., ferner um 55 fl von Michael Hummel in Amendingen 2 Jauchert Ackers im oberen Esch dortselbst (Sti. f. 37. 1; 50. 9; Sti. 18. 1). Hingegen gab es bald darauf zwischen beiden Schwägern große Differenzen, einmal wegen der Mühle zu Amendingen (1550 A. B.), dann wegen des Weinschenkens in Grünenfurth (Sti. 43. 4; 1543). Zu letzterem Punkt wird beschlossen, daß die Inhaber von Grünenfurth von allem Wein, den sie daselbst schenken, den Zoll in der Wage zu Memmingen zahlen sollen. Inzwischen stirbt Christoph; der Vogt von Ochsenhausen, Hans Konrad v. Bodmann, dann Hans Hartlieb gen. Wallsporn, Bürgermeister und Kaspar Besserer, des Rats, vertragen 1554 die Nachfolger Christophs, Macharius (Reichsvogt von Radolfzell), auch Mattherius bezeichnet, und Sebastian von Reichlin einerseits mit Lutz v. Freyburg zu Grünenfurth andrerseits dahin, daß gedachter Lutz, seine Erben und Nachkommen den Inhabern, Zugehörigen und Bewohnern von Grünenfurth wohl Wein ausschenken mögen und darinnen tun und handeln als wie in andrem ihrem Eigentum (Sti. 50. 2).

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_105.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)