Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 101.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

herrn von Augsburg vogt, der Selicman (wahrscheinlich die Zechkumpane der beiden Eisenburger); sich vil gegen uns erpetten, gütlich darin zu handelen und uns einen erlichen bericht zu erlangen, denn wir seien ain Bund (d. i. Mitglieder des Schwäbischen Bundes) und des schuldig etc. Dis hat inen ain rat dank gesagt und den abschied geben. Sie sehen, das ain gemeind versammlet sey und an die wil man ir beger bringen und inen (dann) unerweislich antwort geben. Mit deßominder hat ain rat alle büchsen hiefür uff den markt füren und befolen die thore wieder zu öffnen doch niemand herein zu lassen noch hinaus. – Ain gemeind hat sich, auf fürhalten in der Sach beschehen, entschlossen das man hinaus ziehen und das schlos (Schloß) überab werffen und sie und die ire fahren und herein füren sol … Darauf ist beraten das man umbschlagen sol (bekanntmachen) das jedermann, mann, söne, knecht fürderlich eßen und uff 9 uren jeder in seiner zunfft sey, da sol man den halb tail hinausmustern – – – die vorgemelten vom adel und mit inen Hans Heintzel sind wieder an rat erschienen, haben gepetten man sol die ainung des bunds erwägen und nit darwider handle, denn die verainung verpet solch gegenthat … So wollen sie hinausreiten in der hoffnung das man das schlos in des bunds hant stelle und des bunds entschaid darin erwarte und sie das schlos räumen oder das sie sich in des bunds fangnuß gebe … Das haben wir nit wöllen annemben, sondern die gast (Gäste) söllichs an ain gemeindt auch selbst pringen lassen. Sollichs ist in ain rat erwogen und durch die Zunfftmeister an die gemeindt gepracht. Ein rat sehe gut an, das man mit aller Recht hinausziehe und dennacht erst die herren gütlich handeln lasse.“ Und so geschah es. Scho. H. berichtet weiter, daß Sebastian Berwang und sein Helfer „auf frischer Gethat“ in dem Haus Eisenburg von der Stadt Kriegsvolk regelrecht belagert wurde, daß sich Sebastian v. Berwang retirierte und dann die Sache schließlich durch Vermittlung der edlen und festen, ehrbaren Jörg von Benzenau zu Kemnath, Adam von Stein zu Ronsberg, Moritz von Altmannshofen und Weitzenhofen, Gaudenz von Rechberg zu Osterberg u. a. dahin verglichen wurde, daß Hans Jungnauer den Thedigungsherren von gemeinem Bunds wegen und den von Memmingen das Schloß übergeben müsse. Darauf haben wir die Thedigungsherren 2 Reisige und 2 Fußknechte und die Stadt ebensoviel in das Schloß gelegt. Jungnauer und seine 6 Knechte mußten schwören, daß sie sich auf Erfordern den Bundeshauptleuten stellten. Vorerst mußte Hans und 1 Knecht und 2 Mägde im Schloß bleiben und die 8 Knechte verpflegen, bis durch Tagsatzung zu Memmingen vor den Hauptleuten die Angelegenheit ausgemacht sei (Sankt

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_101.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)