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Landau (Londow) und Ulrich von Riedheim zu Remhart, endlich Konrad von Roth zu Ichenhausen am 28. 7. 1494 dahin entscheiden ließ, daß einige Aecker und Gärten (unter Gärten verstand man eingezäunte, in nächster Nähe des Hauses befindliche Wiesen – und heißt sie heute noch so; während die übrige Weide Allgemein gut war (Allmende) vom Zehenten ausgenommen, andre hingegen demselben unterworfen wurden (H. R. 72. 75).

Frau Elisabeth Besserer schließt mit dem Spitalmeister Thomas Knod wegen ihrer beider „Armen Leut“ zu Schwaighausen und Holzgünz 1510 einen Vertrag wegen Trieb und Tratt, der dann 1512 noch ausgedehnt wird auf die „schöne wies“ und das „gemeine Hard“ (Sti. f. 41. 52; Sti. 61. 9).

Im gleichen Jahre brachen zwischen der Stadt- und der Landlinie der Settelin heftige Streitigkeiten aus, die zwar wieder einmal vermittelt wurden, aber dann doch 10 Jahre später zu einem Mord bezw. Totschlag innerhalb der Sippe führte. Die Sache kam so. Im Teilungsvertrag von 1475 waren die meisten Wasser zu Amendingen an Hans gefallen, von dem sie (durch Gordian) auf den Stadtammann Hans übergegangen sind. Dieser starb 1505. Ihn beerbt sein Sohn Christoph, wenigstens in diesem Teil seiner Güter. Die Eisenburger hingegen hatten die Gerichtsbarkeit über das Ganze. So entspann sich nun bezüglich des Erlassens von Geboten und Verboten, Bußen und Strafen über des Christoph Fischwässerungen zu Amendingen, auch bezüglich des Rechts zum Erdgraben zu Wehr und Bauung an diesen Wassern, eine sich immerfort steigernde Verdrießlichkeit zwischen beiden Linien. Wie kleinlich man damals vorging, beweist die Klage des Vogts Jos, die er gegen Barbara Nesin, Witwe in Amendingen, beim dortigen Gerichtsammann Erhart Fackler stellt, weil sie 1 bis 6 Krebse gefangen habe (Sti. 43. 4). Und im September desselben Jahres erschien Meister Hieronymus Gmeinder, Sägenschmied, B. z. M., vor dem Notar Johann Gerung, genannt Schmeltz, im Hause der Elisabeth Besserer und erklärte, er habe vor einiger Zeit zwischen Eisenburg und Amendingen im Bache gefischt. Da sei Othmar Settelin (für uns ebenfalls eine unbekannte Größe, was Familienzugehörigkeit betrifft, aber jedenfalls von der Stadtlinie) von M. gekommen und habe ihn gepfändet. Darauf habe der uns schon nicht mehr ganz fremde Eberhard Settelin von Eisenburg ihn gen Eisenburg geführt und in den Turm daselbst legen wollen, ihn aber auf seine Bitte hin entlassen mit dem Beding, sich in 8 Tagen wieder gen Eisenburg zu stellen. Innerhalb dieser 8 Tage sei er mit Eberhard Settelin im Gericht zu Amendingen um 1 hl. Strafe abgekommen und habe das von Othmar genommene

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_097.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)