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verband sich noch eine hochpolitische wie ähnlich beim Ueberfall von Ustersbach: Die Herzöge von Bayern suchten ihre Zwecke mit denen Spons zu verbinden. Hierüber im 4. Abschnitt. Es sei nur noch erwähnt, daß Eberhard unter harten Bedingungen sein Schloß wieder bekam (G. A. 2. 66, Ra. G. J., Scho.)

Doch zog der Handel noch weiteres nach sich. Der Abt Wilhelm von Ottobeuren (J. 2.) muß mit den Praktikanten unter einer Haube gesteckt haben, während der edle und feste Ritter Paul Wölz von Hohenheim zu den Settelin stand. Er schickte um 1482 dem Abt von Ottobeuren, jetzt Nicklas, einen Fehdebrief und kündete ihm den kleinen Krieg an. In aller Eile traf dieser seine Anstalten und schickte dem Aechter von Hohenheim den Hans Unruh und den Jos. Schwarz samt vielen Bauern entgegen, welche unweit des Illerstromes wohnten. Diese nahmen den Ritter gefangen und erschlugen ihn. So fand die Fehde ein schnelles Ende. Nikolaus belohnte jeden der tapferen Männer aus einem aufgenommenen Kapital von 3300 fl, wofür er die Dörfer Sontheim, Attenhausen und Frechenrieden versetzte (Freitag post festum S. Othmari 1483).

Eberhard tritt, als 1488 der große schwäbische Bund der Städte und Stände behufs Wahrung des Landfriedens geschlossen wurde (ursprünglich wohl mehr gegen Albrecht von Bayern, der sich in Schwaben breit zu machen bestrebte, wovon wir ja noch zu kosten bekommen) und zwar auf Anstiften Friedrichs III., diesem bei. Er scheint bald hernach gestorben zu sein. Die „Zügel der Regierung“ führt nun lange sein tatkräftiges Weib Elisabeth Besserer, Tochter des Bürgermeisters Wilhelm Besserer von Ulm, und in manchen Amtshandlungen vertreten durch ihren Vogt Jos, den uns bekannten Totschläger.

Elisabeth Besserer.

Diese Elisabeth Settelin geb. Besserer darf nicht mit jener Elsbeth Sättelin verwechselt werden, welche 1482 als Ausrichterin und Pflegerin im Seelhause z. Memmingen von Anna Aeltrichin um 20 hl I hl Zins aus deren Haus kauft (Sti. 164. 4) und schon 1468 in Stritt gekommen war wegen der Güter, die ihr verstorbener Ehemann Jörg Mayer (nicht unser Majr vom Hahn!) von seinem Großvater Kunz Mayer unter der Bedingung ererbt hatte (Sti. 13. 1), daß bei Kinderlosigkeit selbe dem Spital zufallen sollen.

Der uns bekannte Priester Johannes Settelin, dem als solchen zu seinen weltlichen Händeln ein Vogt oder Trager beigegeben war, ergab am „hl. Balmtag“ 1482 zu seiner, seiner Eltern, Vorfahren und Nachkommen Seelenheil mit Rat,

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_095.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)