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mit der Blasse um 40 römische Gulden, der größere Schwarze um 28 fl, der kleinere Schwarze um 15 fl“ usw. (Sti. 67. 4; U. 96). Es war also unserm Veit schon nichts mehr zum Verkaufen zu heilig, was er „ererbt von seinen Vätern“ hatte. Denn ihn drückten die Schulden baß. Nach U. 110 stand er (Groß sagt zu früh „die Isenburger“) mit 7350 Pfund Heller in den Büchern der Egloffer, Schermar, Reiser, Zwicker, Ammon, Rorer, Stüdlin, Zangenried, Schütz, Hueter und anderer reicher Memminger Geschlechter (s. sein Schuldenverzeichnis in Sta 266. 2). So wurde ihm denn der Boden zu Wageck zu heiß und wir finden ihn 1442 plötzlich als

Herrn auf Ittelsburg.

Einen Schlüssel, wieso er auf einmal dort auftauchen konnte, haben wir vielleicht in G. G. 206: 1410 kam die Herrschaft Ittelsburg durch Kauf von Ottobeuren an Hug und Gerwig von Rotenstein. Diese aber verkauften das Dorf Ittelsburg ohne die Burg an den Memminger Bürger Leutkircher. Von diesem kam es an dessen Mitbürger Diepold Zwicker. Der Sohn desselben, Hans, erbaute sodann auf dem sog. Heidelsberg, später Hahnentanz genannt, eine neue Feste, Neu-Ittelsburg. Da nun die Rotensteiner mit den Isenburg verschwägert waren, kann man annehmen, daß sie dem Veit aus der Not halfen und Alt-Ittelsburg (nicht zu verwechseln mit dem „Falken“ und der neuen Burg) zum Wohnsitz überließen. – Hier hat er sich nun eine schlimme Suppe eingebrockt. Es kam zur Fehde mit dem Ritter Hans von Stadion zu Ulm, eigentlich mit Ulm selbst. Die Ursache dieses Fehdezuges war nicht zu ergründen. Das Archiv Ulm, das vielleicht den Schlüssel hätte, ließ eine zweimalige Anfrage unbeantwortet. Jedenfalls bestand sie in Räubereien seines Sohnes Heinrich dem Jüngern (s. u.) „Anno 1442 war Herr Veytt von Eyssenburg Ritter auff Ittelsspurg. Leyt ob Memmingen und Krieger darauf Herr Hansen von Stadion, Ritter, der zog mit 1000 Man zuo Ros vnd Fuoss fuer Ittelspurg und Lagend davuor fier tag vnd fier naecht vnd Her Veytt ginge Bey der nacht davuon vnd die Im schlos gaben Sie selbsten auf gnad vnd ward auff Jeden thail einer erschossen, also war das schlos oder haus verbrent“ (H. Chr. 288). Das brach ihm das Genick. Er wurde vergantet. Am Pfingstabend 1443 (8. VI.) setzt Anthoni Ammann, Stadtammann, und das Stadtgericht zu Memmingen seinen Bruder Heinrich auf die Aussage des Gantmeisters hin, daß demselben die Leute und Güter und alle Zugehörungen, welche sein Bruder Veit von Eisenburg an dem Dorfe zu Steinheim und der Fähre zu Egelsee hatte, um 7000 fl

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_068.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)