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Zoll an die Stadt verkauft hat gegen einen jährlichen Lehensschilling von einem Goldgulden. Bürgermeister und Rath der Stadt vermeinen also auch nicht mehr an den Afterlehensträger schuldig zu sein. Es kommt schließlich ein Vergleich zustande zwischen dem Fürstabt Wolfgang zu Kempten als kaiserlichen Rat und Statthalter der oberösterreichischen Lande und Hans Christoph Vehlin auf der einen, Magistrat auf der andern Seite, wonach in Zukunft bei jedem Absterben des Lehensherrn wie des Lehensträgers die Stadt für den benannten Salzzoll einen ganzen Gulden Lehenpfennig zu bezahlen habe, welcher 12 ungarische Gulden oder Dukaten und nicht darunter wiegen und auf der einen Seite des regierenden Herrn von Oesterreich Bildnis, Wappen und Namen, auf der andern der Stadt Wapppen und darauf die Überschrift: Munus Reipublicae Memmingensis (Gabe der Republik Memmingen) haben solle. — So erfahren wir erstmals von Veit — als Verkäufer des österreichischen Dankes von 1340, und so treten auch die Vehlin (Vöhlin) als Afterlehensträger innerhalb des Herrschaftsgebietes erstmals auf, denen wir später noch oft begegnen werden.


Munus Reipublicae Memmingensis (s. Claus Döderlein S. 330)


Das Brüderpaar selbst, das 1427 in von Hormayr erstmals zusammen genannt wird, macht durch das Erbe

der Herrschaft Wageck

einen prächtigen Erwerb. Dieselbe hatten die Schellenberg innegehabt, nachdem die Marschälle von Wageck, die sich gleichzeitig mit den Isenburgern aus dem Dienstmannstande selbständig gemacht hatten, um 1374 ausgestorben waren. Heinrich von Schellenberg und Lautrach brachte im genannten Jahre um 3200 Pfund Heller diese Herrschaft als Kemptensches Lehen an sich. Zur selben gehörten: Der Mairhof und 3 Huben, die Holzmark zum Buch und die Burg zu Wageck mit den von ihr abhängigen Leuten, die Gerichte zu Haldenwang und Berwang, die Weiler und Einöden vor dem Buch, Rasperg, Nebels, Leutisried,

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_066.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)