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habe ihm zu dienen, mit Ausnahme des Mairhofs daselbst, dessen Mair im Namen des Ritters von Eisenburg den Hirtenstab zu verleihen habe und wofür der Hirt dem Mair ein „Wagesen“ (= Pflugschar) und dem von Eisenburg 100 Eier zu geben habe. (Sta 380. I. Sti. 61.9, f. 41. 7.)

Im Frühjahr 1417 ist Heinrich einer der Schiedsmänner, welche die Stadt Kempten mit Ritter Eglin von Schellenberg aussöhnten, und 1419, Sonntag vor St. Thomas, hören wir zum letzten Male von ihm, da er für Jakob Porter um ein Lehengut zu Hohenreute einen Lehensbrief ausstellt (G. K. I. 247; Sta Repertorium 32). Bevor wir aber zu seinen Nachfolgern übergehen, sind noch einige Verkäufe nachzutragen: Den im Jahre 1399 begonnenen Abbröckelungen folgte 1408 an St. Valentin diejenige des Satzes und Erbrechtes der Mahlmühle zu Amendingen an der Ach und der zwei Schleifmühlen daselbst mit Zugehör um 100 Pfund Heller und einer jährlichen Mühlgült von 9 Pfund Haber, 3 Malter Korn, 3 Malter Roggen, 2 Viertel Mehl zu Mus, 100 Eiern und 6 Hühnern an „Utzen, den Mueller zu Sunthain“ (Sti 48. I.). – Am Freitag vor Gallus 1415 entschwindet der Mairhof zu Boos um 740 fl dem Besitze der Isenburger und kommt in die Hände der Sytzen Jäger, B. z. M. Auch der „Zehend“ dortselbst geht mit, gültend 40 Malter Korn, 20 Malter Haber und 6 Hühner, dann auch die Sölden zu Boos. Gewähren sind Veit von Rechberg zu Hohenrechberg, Ritter, und Johann Stüdlin, B. z. M. Wieder 1407 verkauft Ritter Hans (irrtümlich statt Heinz) ein Drittel des Laienzehnten zu Berg an das Unterhospital, ebenso ein Gütlein dortselbst, gesamt 490 fl. (Sti. f. 8. 270; G. M. 573; U112; Sti 32. 1.)

Hiemit kommen wir zu den letzten Vertretern des Geschlechtes der Isenburg, von denen die Quellen zu melden wissen. Ein ungleiches Brüderpaar:

Heinrich VI. und Veit

Obwohl letzterer zuerst genannt wird bezw. handelnd auftritt, erkennen wir doch Heinrich als den älteren; denn er ist Inhaber des Erbes der Väter, deren Reihe er auch beschließt. Ein Teil des gesamten Besitzes ist auf Veit übergegangen:

Im Jahre 1552 führte der mehrberührte Salzzoll zu Memmingen zwischen der Stadt und Hans Christoph Vehlin von Frickenhausen zu Illertissen und Neuburg a. K. zu Irrungen. Auf letzteren ist das österreichische Afterlehen gekommen – auf welche Weise, ist nicht erfindlich. Zur Beilegung dieser Irrung wird nun nach Sta 273. 3. eine Urkunde von 1424 ausgestellt von Veit zu Eisenburg, ausgegraben, laut welcher dieser jenen

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_065.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)