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verzichte, während endlich der Ehemann kundgibt, daß dieser Verzicht mit seinem Wissen und Willen geleistet worden sei. 1402 folgt die Veräußerung der niederen Gerichte zu Buxheim (G. A. II. 312. 433) und endlich 1406 am Freitag Quatemberfasten vor Weihnachten (17. XII.) die des Hauses mit Stadel, Hof, Hofrait, und Gesäß zu Memmingen, hinter St. Martins Pfarrhof bei der Kirchenmauer an des Rupel Schwertfärbers Haus gelegen, das Zinslehen ist von Johannes Barutschier, Meister des St. Antonierhauses, an Ludwig, Prior und den Konvent des Gotteshauses „Unser lieben Frauen Saal“ (Seel?) zu Buxheim um 140 Pfund Heller (Sta 28. 2). Der vorgenannte Heinrich von Ellerbach hatte nämlich 1402 aus dem Erworbenen die Karthause Buxheim gestiftet und Mönche aus dem lieblichen Christgarten im Karthäusertal, südlich von Ries, kommen lassen (L).

Mit diesen Verkäufen beginnt der Verfall der Herrschaft Isenburg. Beim letztgenannten erfahren wir auch die Gemahlin des fünften Heinrich: Amalie, Truchsessin von Dießenhofen, welche samt ihrem Vogt, Hans Rupp dem Jüngern, Bürgermeister von Memmingen, ihre Zustimmung zu geben hat. Immerhin war Heinrich noch besser daran, was Vermögensumstände betrifft, als dazumal das Kloster Roth, das infolge der Mißwirtschaft des Abtes derart gesunken war, daß 1405 unser Henricus de Isenburg, Bürgermeister Joa Rupp von Memmingen und Ital von Erolzheim aufgefordert werden, die Rechnungen durchzusehen und zu helfen. Unser nunmehriger Administrator Heinrich schenkt dem Kloster einige Güter (wahrscheinlich in Amendingen, da das Kloster später als Zehentherr und Besitzer mehrerer Anwesen in Amendingen auftritt). (G. M. 565; G. A. II. 512; G. I. 458.)

Im Jahre 1407 finden wir Heinrich V. in der Vereinigung von 2 Bischöfen (Augsburg und Konstanz), dem Herzog von Teck, 7 Grafen, 8 Freiherren, 22 Rittern und 58 Edelknechten dem „Georgenschild“. Es galt gegen die Appenzeller zu ziehen. Dieselben hatten sich gegen die Bedrückungen der Aebte von St. Gallen, besonders des Kuno von Stauss, empört und 1403 bei Speicher, 1405 am Stoß bereits herrliche Siege errungen, um sich an den Schweizerbund anzuschließen. Die Schweizer hatten ja in solchen Dingen schon einige Erfahrung. Nun belagerten sie Bregenz. Mit Mühe gelang es Oesterreich unter in Anspruchnahme obiger freundwilliger Nachbarn Entsatz zu leisten. Wie es hierbei Heinrich ergangen ist, erfahren wir leider nicht (G. A. II. 512; A. U. I. 6. 12. 21). Doch wissen wir, daß es dem Georgenschild am 13. I. 1413 erst gelang, den Appenzellern

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_058.jpg&oldid=- (Version vom 22.2.2021)