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von Eroltzhain iren Vettern … an Sant Vlrich tag da man zalt von Christi Geburt dreyzehenhundert Jar vnd in dem neünden und fümpfzigsten Jar.“ – Jedenfalls sind unter diesen „Zehenden" Zehentgüter zu verstehen, da sonst der Beisatz „mit allen Gewohnheiten, Nutznießungen, Rechten, ob und unter Erd“ usw. nicht recht verständlich wäre.

Noch weiters ist der vierte vom dritten Heinrich zu unterscheiden durch die bei letzterem 1340 und 1350 (Sti. 61. 2 und 78. 6.) betonte Schwägerschaft mit Friedrich von Rotenstein, „min sweßt man“, dem am 13. X. 1340 an Stelle seiner Heimsteuer ein Pfund Konstanzer Münz „ob des Wasers Gut in Holzgünz“, das dem von Rotenstein gehört, versetzt wird, während am Sonntag vor Matthäi desselben Jahres (17. Sept.) in Holzgünz Grenzbegehung („Undergang“) statthat zwischen den Isenburg und Rotenstein einerseits, dem Spital andrerseits, wobei sich ergab, daß dem Spital alle Güter zugehören mit Ausnahme eines einzigen „Ackers“ bei dem Eichstock, welcher dem Heinrich von Eisenburg eigen ist. Wie sich ein Jahrhundert später erweist, ist auch dieser „Acker“ ein Gut.

Der vierte Heinrich hingegen ist ein Tochtermann des Burkhard von Ellerbach. Wir betonen dies so sehr, weil Groß beide Heinriche eine „Personalunion“ sein und den dritten Heinrich um 1360 sterben läßt, während um 1352 anstelle des noch unmündigen vierten Heinrich, dessen Vater kurz vorher gestorben zu sein scheint, sein Vetter Heinrich von Isenburg, genannt der Daxberger, dem Jakob Linprecht zu Memmingen das Salzgeld aus dem Salzzolle dortselbst verleiht, welches Zollrecht ebenfalls, wie gesagt, dem dem seligen Vetter Heinrich (unserm dritten) gewordenen österreichischen Danke entstamme (B. R. VIII. 249).

Unser vierter Heinrich, jedenfalls kurz vor 1359 volljährig geworden, tut am St. Veitstage 1361 (15. VI.) dem Prior und Konvent des Gotteshauses zu Memmingen St. Augustinerordens die Gnade und Liebe, ein Gut zu Amendingen, das um 94 Pfund Heller von Hans und Kunz Zehender, Bürgern zu Memmingen, dem Gotteshaus verkauft wurde, von dieser Lehenschaft zu befreien und in ein Zinslehen zu verwandeln, das von Kunz Scholl bebaut wurde und von ihm zu Lehen rührte (Sta 363. 7). Am 5. X. 1363 bekennt Uly Berchthold, Bürger zu Liukirch (Leutkirch), daß ihm Heinrich von Eisenburg den Teil des Salzzolles zu Memmingen, den bisher Liuprecht innehatte, gemeinschaftlich mit diesem verliehen habe (B. R. IX. 89, G. A. II. 512). Endlich am Montag nach St. Katharinentag desselben Jahres (27. Nov.) belehnt Heinrich von Eisenburg Oswald den Huter, Bürger zu Memmingen, mit dem Gut Vilibach (bei

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_053.jpg&oldid=- (Version vom 9.12.2016)