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ist darnach die 12. Ihr Begriff wird daselbst also umschrieben: „Die Bürß betreffend, ist so viel wohl richtig und ohndisputirlich, daß selbige nichts anders bedeute, als die Freye Bürsch ubi Silvae sunt publicae seu communes … oder wie sie Jacob Otto beschreybet: Freye Pürsch ist ein freyer Gewalt an solchen Orthen und Enden, da das Wildbret nicht gebannt und deswegen einem jeden zu jagen frey stehet und von dem Forst Bezürken durch Marckungen unterschieden sind.“ Aehnlich definiert Hermann Fischer in seinem Schwäbischen Wörterbuch I 1113 „in dem die Jagd freisteht und das (= freie Birsch-Gebiet) von dem Forstbezirk durch Markungen unterschieden ist“.

Das Geleitrecht endlich, und die hohe Gerichtsbarkeit

des ehemaligen Gaugrafen wurden strittig und werden uns zu gegebener Zeit in Anspruch nehmen. Kehren wir wieder zu unserm Berthold von Isenburg zurück. I. J. 1298 veräußert er ein praedium (Gut) in Steinheim an das Kloster Roth (G. M).

Im gleichen Jahre tritt im Archiv Buxheim ein Heinrich von Isenburg auf, den wir jedenfalls als Begründer der

Daxberger Linie

betrachten müssen. Von ihm ist dort irrtümlich behauptet, daß sein Vater Pupelin Eisenburg durch eine Ellerbachsche Erbtochter erheiratet habe. „Dann die von Ellerbach hatten in der Gegend ihre Güter.“ Es dürfte diese augenscheinliche Irrnis den i. J.1797 erschienenen Zusätzen zur Quelle L entstammen. G. M. 564 berichtet nun im gleichen Jahre, daß die Domini de Dachsperg 2 Güter in „Dikerishusen" an das Kloster Roth verkaufen. Weil wir endlich später die Isenburger in Dikenreishausen mit Rechten versehen antreffen werden, müssen wir füglich annehmen, daß diese Daxberger Herren die von Eisenburg waren. Es bestanden nämlich im heutigen Daxberg anscheinend 3 Herrschaften, mindestens 3 Burgen: die Isenburg treten in Mitteldaxberg auf; nach Kptl. O. 237 weist Ritter Heinrich von Waldsee seiner Gemahlin Klara 1355 die genannte Burg Daxberg zur Nutznießung auf Lebenszeit an und tatsächlich finden wir sie bis 1362 seßhaft auf Oberdaxberg; und S. 133 a. a. O.: „Es verkauft Ital Güß von Güssenberg „an Sant Johans aubend ze Sunnwendi" 1402 seine Güter daselbst auch Burgstall, Berg und Dorf Niederdaxberg“. Für einen Eisenburger Seitenstamm wäre sohin dortselbst um diese Zeit (1298) kein Hindernis.

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_050.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)