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verschiedene: Die Gartenlaube (1899)


Allerlei Winke für jung und alt.

Ein sogenannter „Halt-mich-warm“ für ältere Damen, bei rauhem Wetter und im Winter unter Kapothüten zu tragen, hat überall noch die größte Anerkennung gefunden. Man kann ihn von schwarzer Seide oder feiner schwarzer Wolle stricken, doch ist erstere angenehmer. Sogenannte schwarze Litzenseide, die in Knäulchen verkauft wird, ist die beste und weichste.

Ein sogenannter „Halt-mich-warm“ für ältere Damen.

Man schlägt 12 Maschen auf und strickt 4 Reihen, immer 2 Maschen rechts, 2 links, nimmt dann am Anfang und am Ende der Nadel 1 Masche auf, strickt 1 Reihe glatt, nimmt wieder auf, und so fort, bis man 20 Maschen hat. Nun 50 Reihen, immer 2 Maschen rechts, 2 links. Nun kommt das achteckige Teilchen, welches das Ohr deckt, und das einfach glatt gestrickt wird. Man nehme auf obige Weise zu, bis man 30 Maschen auf der Nadel hat, stricke 40 Reihen und nehme wieder ab bis zu 20 Maschen. Nun wieder 50 Reihen, 2 Maschen rechts, 2 Maschen links, dann beginnt das Mittelstück, welches den Kopf deckt. Ganz wie vorher nimmt man an den Nadelenden auf, 36 Reihen lang, bis man 56 Maschen auf der Nadel und damit die Mitte erreicht hat. Von da an wird ab- und wie früher aufgenommen, immer die gleiche Zahl Reihen oder Stiche, bis die untere Spitze den Schluß bildet. Knopf und Schlinge von Gummibändchen vollenden die Arbeit.


Auffrischen von Cylinderhüten. Der schwarze hohe Cylinder, den unsere Herren bei feierlichen Besuchen tragen, muß vor allem von tadellosem Glanze sein; nichts sieht schlechter aus als ein rauher Cylinder, lieber keinen aufsetzen als einen solchen. Vielfach scheut jedoch der Hausherr die Kosten des Aufbügelns, fährt einmal mit einer weichen Bürste darüber hin und meint nun einen tadellosen Hut aufzusetzen. Die hilfreiche Hand seiner praktischen besseren Hälfte muß sich, wie in so vielen Fällen, wohl des schwarzen Röhrenhutes annehmen, um ihm den Glanz der Neuheit zu geben. Es giebt zwei treffliche Mittel hierfür. Für leichtere Fälle genügt das erste. Man befreit vor allem den Cylinder erst vom Staube, indem man ihn mit weichem Tuch abreibt, dann streicht man den Hut mit weichem, feuchtem Schwämmchen nach dem Haar und trocknet ihn mit einem sauberen Seidentuch nach. – Ist der Glanz schon recht schlimm zerstört, giebt es ein anderes Mittel, ihn wieder herzustellen. Aus Sammetresten macht man ein längliches Beutelchen, stopft es mit Watte aus und wärmt es am Feuer an. Mit diesem Beutel fährt man behutsam nach dem Strich über den vorher gut gereinigten Cylinder, der danach wieder wie neu aussehen wird. Le.     


Ein einfacher Thürheber. Das Oelen der Thüren wird durch Geräte bedeutend erleichtert, welche die Thür in den Angeln heben und in der gehobenen Stellung festhalten. Einfach und praktisch ist der Thürheber „Famos“ von Otto Schlutius in Dresden-Blasewitz.

Thürheber „Famos“. Fig. 1.

Er besteht (vergl. Figur 1) aus einer eisernen Stange, die an dem einen Ende etwas geschweift ist, an dem anderen aber zwei vorspringende Leisten aufweist; die eine derselben ist außerdem mit einem schmalen gleichfalls vorspringenden Falz versehen. Will man nun die Thür heben, so schiebt man den Falz unter die geöffnete Thür so weit, daß er von der unteren Thürkante völlig verdeckt wird, wie dies auf der untenstehenden Figur 2 angedeutet ist. Nun drückt man die Eisenstange in der Richtung des Pfeiles nieder, bis sie flach auf den Fußboden zu liegen kommt, wie dies auf derselben Abbildung durch die punktierte Linie angezeigt wird. Die Stange hat nach dem Gesetz des Hebels gewirkt und die Thür (vergl. die punktierte Linie links auf der Abbildung) gehoben.

Thürheber „Famos“. Fig. 2.

Stange und Thür verbleiben nun in dieser Lage, bis man den Thürheber durch leichtes Aufheben von dem Fußboden wieder entfernt. Um Parkett- und Linoleumfußböden vor dem Druck des Hebels zu schützen, ist dem kleinen Apparat noch ein an einem Kettchen befestigtes Eisenplättchen beigegeben. Dieses wird unter die Kante des Hebels gelegt, welche das Gewicht der gehobenen Thür zu tragen hat. Nur bei außergewöhnlich kurzen Angelhaken könnte bei Anwendung dieses Apparates die Thür beim Heben aus den Angeln fallen.


Allerlei Kurzweil.


Dominoaufgabe.
A, B und C nehmen je acht Steine auf. Vier Steine mit 37 Augen bleiben verdeckt im Talon. C hat auf seinen Steinen acht Augen mehr als B. Es wird nicht gekauft.

A hat:

A setzt Doppel-Sechs aus und gewinnt dadurch, daß er die Partie bei der fünften Runde mit Zwei-Sechs sperrt. B muß bei der vierten und C bei der dritten Runde passen. Die übrigbleibenden Steine haben bei den drei Spielern der Reihe nach 4, 24 und 33 Augen.

Welche Steine liegen im Talon? Welche Steine behalten B und C übrig? Wie ist der Gang der Partie? A. St.     


Scherzrätsel.

Schließt mein Wort dich, Leser, ein,
Will es stets ein Kunstwerk sein,
Wenn es aber sich enthält,
Oeffnet es die Farbenwelt.


Magisches Pentagramm.

In die kleinen Kreise dieses Pentagramms sind die Zahlen 13 bis 27 so einzutragen, daß die fünf Zahlen jeder Reihe 100 als Summe ergeben. Die bereits eingetragenen Zahlen sollen ihre Stelle behalten, und in den Ecken der Figur darf keine Zahl stehen, die kleiner ist als 22.

Wie sind die Zahlen einzutragen?


Rösselsprung. Von Oscar Leede.

Zusatzaufgabe.

Fügt man den unter A genannten neun Wörtern am Schluß je einen Buchstaben an, so entstehen ebensoviele neue Wörter von völlig anderer Bedeutung, die unter B näher bezeichnet sind.

Man verwandle also durch Hinzufügung eines Buchstabens

A einen Dichter des XVII. Jahrhunderts, in B ein Säugetier,
A einen Monat, in 8 eine Shakespearesche Frauengestalt,
A einen Markgrafen der Ostmark, in B einen religiösen Dichter,
A einen sibirischen Fluß, in B einen deutschen Dichter,
A eine berühmte Stadt des Altertums, in B einen Fisch,
A eine amerikanische Münze, in B eine Bucht der Nordsee,
A einen dramatischen Dichter, in B ein bekanntes Brettspiel,
A eine Verwandte, in B eine Stadt in der Schweiz,
A eine nordische Gottheit, in B ein Gesetzbuch.

Sind alle Verwandlungen richtig vorgenommen, so nennen die neu hinzugefügten Buchstaben, in der hier gegebenen Reihenfolge gelesen, eines der hervorragendsten Werke der indischen Litteratur.

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1899). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1899, Seite 804_a. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1899)_0804_a.jpg&oldid=- (Version vom 30.5.2023)