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verschiedene: Die Gartenlaube (1898)

Aus dem Manuskript der „Gedanken und Erinnerungen“ von Otto Fürst von Bismarck.
Faksimilereproduktion einer nach Diktat geschriebenen Seite mit eigenhändigen Aenderungen und Zusätzen des Fürsten.

sarkastische Bemerkungen des Königs zu hören, der mir
zum Beispiel sagte: „man macht es mir zum Vorwurf,
einen leichtsinnigen Minister gewählt zu haben. Sie
sollten den Eindruck nicht dadurch verstärken, daß
Sie tanzen.“ Den Prinzessinnen wurde dann untersagt
mich zum Tänzer zu wählen. Auch die andauernde
Tanzfähigkeit des Herrn von Keudell hat mir, wenn
es sich um seine Beförderung handelte, bei Seiner
Majestät Schwierigkeit gemacht. Es entsprach das ganz
der bescheidenen Natur des Kaisers, der seine Würde
weniger durch augenfälliges Handeln zu bethätigen
oder auch durch Vermeiden unnöthiger Aeußerlichkeiten welche alles dessen, was eine die Kritik
unnöthig herausfordern könnten, zu wahren gewöhnt war.

[Ein tanzender Staatsmann fand in seinen Vorstellungen nur in fürstlichen Ehren-Quadrillen Platz; im raschen Walzer verlor er an Vertrauen auf die Weisheit seiner Rathschläge.]

Nachdem ich mich auf dem Frankfurter
Terrain zu Hause gemacht hatte, nicht ohne harte
Zusammenstöße mit dem österreichischen Vertreter,
zunächst in der Flottenangelegenheit, in welcher er
Preußen autoritativ und finanziell zu verkürzen und für die Zukunft [lahm]
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1898). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1898, Seite 789. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1898)_0789.jpg&oldid=- (Version vom 9.8.2023)