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verschiedene: Die Gartenlaube (1895)

Abend auf der Validebrücke zu Konstantinopel: Blick auf Stambul.
Nach einem Gemälde von H. Corrodi.


Er blieb stehen, um die Pferdebahn zu erwarten, sprang auf und fuhr dem Odeon zu, wo ihn vor einer Stunde, mitten im Drange der vielen Schlußvorbereitungen, die wohlberechnete Absage ereilt hatte. Nun galt es, in fliegender Eile das Versäumte nachholen. Einen Teil davon würde ja wohl der unermüdliche Hachinger, der Allerwelts-Packesel, wie ihn Pereda im stillen nannte, bereits besorgt haben.

Aber dieser sonst so Anspruchslose, der schon seit dem Morgen hier im Schweiße seines Angesichts als Schreiner, Tüncher und Tapezierer wirkte, er hatte das plötzliche Weglaufen des „eingebildeten Hochmutspinsels“, wie er seinerseits den schönen Niederländer und nicht einmal nur im stillen bezeichnete, als Rücksichtslosigkeit empfunden und polterte jetzt mit einer Kühnheit, die ihn selbst erstaunte, allerdings hinter der Deckung des Phantasiewagens, hervor: „Hören Sie, Pereda, wenn Sie jetzt nicht fix dabei bleiben, so werden wir nicht mehr zur rechten Zeit fertig. Um acht Uhr muß die Geschichte anfangen, wissen Sie?“ …

Pereda trat langsam um den Wagen herum und maß den erhitzten und sofort in Verlegenheit geratenden Kleinen, der, ohne die Augen zu erheben, doppelt eifrig an den Rädern herum

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verschiedene: Die Gartenlaube (1895). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1895, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1895)_168.jpg&oldid=- (Version vom 17.7.2023)